DLU
J? UIIIZGDUEUT
A UHUHIIICU.
IJRUOSCHZLIESXIIMOI O1.
U16
Wenn jemand so weit ist, (lafs er selbst Bilder malt oder
malen will, dann mufs er nicht nur die guten Werke unserer
Zeit, sondern ebenso auch die Werke der grofsen älteren Meister
wie Claude Lorrain und Poussin, der grofsen Niederländer Ryis-
dael, Hobbema, Berghem, van derNeer u. a. m. mit Aufmerksam-
keit betrachten und studieren. Was immer er auch von den Zeit-
genossen Vortreffliches lernen kann, mit Bewunderung wird er bei
jenen sehen, in wie einfacher und naiver Weise sie ihrer künst-
lerischen Empfindung gefolgt sind. Mit den einfachsten Mitteln
haben sie grofse Wirkungen hervorgebracht und aus der Natur
nachgeahmt, was ihnen schön und interessant erschien und dies
zu einer überaus harmonischen Erscheinung gestaltet. Die Ein-
fachheit und namentlich die Absichtslosigkeit verleihen den Werken
eine Gröfse, welche oft selbst bewundernngsivürdigen Arbeiten
fehlt, die nicht so einfach und absiehtslos aus der Seele, der
Empfindung der Künstler geflossen sind, sondern die Wirkung bei
dem Beschauer als Antrieb des Schaffens, als Mafsstab gehabt
haben. Man fühlt die Absicht und man ist verstimmt. Wer
malt was und weil es ihm so recht gefällt und das Herz bewegt
hat, der wird damit auch andere bewegen, seien es grofse oder
kleine Gegenstände, die er malt. Keine Kunstfertigkeit, keine
Brillanz des Könnens allein vermag ohne jenen lebendigen Herz-
schlag der eigenen Empiindung, deren Slaiegelbild das Werk ist,
die Menschen hinzureifsen und auf die Dauer zu erwärmen.
Über
die
Charakteristik
in
der
Landschaft
nach
dem
Klima,
den B0denverhiiltnissen, so wie den sonstigen
Eigentümlichkeiten eines Landes.
Schnell und leicht gelangt man heutzutage .in entfernte
Länder und viele Menschen besuchen jetzt Gegenden und lernen
sie kennen, welche früher nur von Naturforscliern oder Geschäfts-
leuten aufgesucht wurden. S0 werden uns denn auch von Malern
Landschaften von den verschiedensten Ländern der Erde her-
gebracht, in denen die Eigcntüinlichkeit dieser Gegenden uns vor
Augen gestellt wird. Nicht alles dieser Art ist in gleichem Grade
geeignet zur Darstellung und noch viel weniger ist alles der Vor-