Volltext: P. L. Bouviers Handbuch der Ölmalerei für Künstler und Kunstfreunde

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Wenn es sich nämlich vorzugsweise um gröfsere Massen von 
Laub oder Vegetation aller Art handelt, Bäume, Sträucher, Gras- 
Hächen u. dgl. m., so ist es vorteilhaft, diese Massen mit dem 
mittleren Ton der transparenten Stellen, jedenfalls der wärmsten 
und nicht tiefen Schatten anzulegen und erst später, wenn diese 
Anlage ganz trocken ist, die Lichter aufzusetzen. Die Lichter, 
mögen sie durch Sonnenbeleuchtung oder nur durch das allge- 
meine Licht des Himmels hervorgebracht sein, und eben so die 
tieferen Töne des Schattens mit luftigeren, festeren oder auch 
warmen Tönen.  
Besonders günstig ist es, die Partieen des Grün so anzulegen, 
wenn die Beleuchtung mehr von hinten kommt und die grofsen 
Massen also hauptsächlich und wesentlich transparent erscheinen. 
Dann, je nach der dichteren oder dünneren Masse von Blättern, 
durch welche das Licht dringt dunkler oder heller in ihren trans- 
parenten Tönen angelegt, hält eine solche Anlage immer den 
Hauptton der Masse fest. Später sind ebensowohl die dichteren, 
weniger oder gar nicht transparenten Partieen im Schatten ohne 
und mit Einwirkung der Luft und ebenso auch die Lichter auf- 
zusetzen. Die Wirkung wird der Natur sehr ähnlich, die trans- 
parenten Töne 1nit verhitltnisiniifsig milden Farben durch dünneren 
Auftrag doch hell und brillant erscheinend, leuchten dadurch 
etwas weniger als die stark aufgesetzten Lichter. Diese bekommen 
auf den dunkleren Ton aufgesetzt etwas Festes und mit der 
deckenden Farbe lassen sich die Formen auf den tieferen Grund 
bequem charakteristisch und lebendig zeichnen. Nur mufs man 
sich in acht nehmen, dal's nicht etwas Scharfes und Hartes, ja 
auch Trockenes, Dekoratives in diese so aufgesetzten Lichter kommt, 
was sich durch den Wechsel hellerer und tieferer Töne, die sich 
den dunkeln nähern, wohl vermeiden lafst. Es bedurfte viel bril- 
lanterer Farben, um für die transparenten Schatten dieselbe Bril- 
lanz heraus zu bekommen, wenn man dick und deckend malen 
wollte und es ist schwer mit sehr brillanten Farben die milde 
Harmonie 
hervorzubringen, 
welche 
llIlS 
die 
Natur 
immer 
zeigt.
	        
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