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Fünfzehnter Abschnitt.
Landschaftsmalerei.
Die
Und sollte das nicht geglückt sein mit Partieen, welche doch zu
wesentlich und wichtig für den Totaleindruck des Ganzen sind,
dann bleibt nichts übrig als noch einmal diese Partieen in ähn-
licher Weise (lurchzuarbeiten, um ihnen mit besserem Erfolg die
Erscheinung zu geben, die man für notwendig hält. Aber, wie
schon gesagt ist, das mufs man immer festhalten, dal's ein Ge-
mälde, ein Kunstwerk, ein zusammengehöriges Ganze herzustellen
ist, nicht so und so viel Felsen, Felsstücläe, Baumstämme, Banane,
und dergleichen mehr.
Eine andere Art, die Malerei einer Landschaft anzufangen,
ware, dztfs man gleich so begönne, wie vorher bei der ersten
Übermalung (nach der Untertuschung); gewissermaßen also mit
einer Art von Prima-Malerei. In der Beziehung wenigstens, dafs
man versuchte alles in der ihm zukommenden Wirkung fertig
hinzustellen. Da man in der Landschaft ja überhaupt vorzugs-
weise mit deckenden Farben und Tönen malt, weil die Luft auf
alles, was in der Landschaft dargestellt wird, stark einwirkt und
lasierende Farben überhaupt an wenigen und kleinen Stellen
eine Anwendung linden, so ist dies auch bei der Landschaft
vorzugsweise anwendbar. Dazu kommt in bezug auf die Form,
dafs diese ja beim Erdreich und allem, was zu ihm gehört
unorganisch ist, bis zu einem gewissen Punkt in den Details
wenigstens willkürlich, da es wirklich nur ein Zufall ist, 0b diese
und jene kleine Erhöhung oder Vertiefung im Terrain des Vorder-
grundes oder an einem Felsen grade an der Stelle oder einige
Zoll weiter irgend wo sitzt. Deshalb kann ein geschickter
Landschaftsmaler auch jeden zufälligen Fleck, den sein Pinsel
gemacht hat, zu einer lebensvollen Ausführung ausnutzen, er kann
seine Gedanken ungehinderter stets auf die Gesa-mtwirkung
richten und daher sofort auf die fertige Gesamterscheinung hin-
arbeiten.
Wenn in dieser Weise a la prinna
kung im grofsen und ganzen, so kann
gemalt wird, auf die Wir-
man die Details nicht gut,