Volltext: P. L. Bouviers Handbuch der Ölmalerei für Künstler und Kunstfreunde

eine 
Weise 
und 
Art 
Landschaft zu malen. 
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malend, aber auch nicht dicker als notwendig ist, so dal's man die 
Farbenmasse bewältigen kann. 
Man hat natürlicher Weise darauf zu achten, dafs je weiter 
nach vorn, die Intensität der verschiedenen Lokaltöne und die 
Kraft der Schatten zunimmt. Je weiter nach der Ferne, um so 
mehr sind bereits schon die Lokaltöne der Gegenstände durch 
die dazwischen liegende Luft abgeschwächt und gebrochen, ge- 
mildert und einander in dem Luftton genähert, so wie auch die 
Schatten immer mehr vom Ton der Ferne annehmen, mit dem sie 
zuletzt ganz zusammenfliefsen, wenn auch etwas dunkler und um 
ein ganz weniges körperlicher. 
Die Einzelheiten des Vordergrundes, wie etwa Felsblöcke, 
einen Zaun von Pfählen u. dgl. n1. lafst man einstweilen unter- 
tuscht stehen, wenn der Ton nicht zu störend ist. Sonst ändert 
man auch einstweilen nur diesen Ton mit geringem F arbenauftrag, 
um später auf die Ausführung der Einzelheiten zurückzukommen, 
während man im Augenblick immer in erster Linie die Darstellung 
der gröfseren Massen im Auge behält. So legt man auch bei 
Grasflachen und beim Vordergrund zuerst den dunkleren Ton an, 
der meistenteils mehr oder weniger von einem Schatten oder 
transparenten Ton an sich haben wird, und zwar nicht zu dick, 
damit man die sich hell oder dunkel darauf abhebenden Gras- 
spitzen und Pflanzenendigungen bequem darauf setzen kann, 
fast in derselben Art und Weise, wie sie für die Retusche ange- 
geben ist. 
Sind nun Baumgruppen oder Partieen, die in die Luft über- 
greifen, zu malen, so macht man diese zusammen mit den übrigen 
Teilen und Partieen, welche nicht übergreifen, nachdem die Luft 
trocken ist, da man mit dieser doch jedenfalls mehr oder weniger 
weit über die Konture hineingegangen ist. Sind die Bliitterpar- 
tieen zerstreut sehr einzeln oder dünn auf der Luft und diese 
überall zwischen ihnen und den Ästen zu sehen, so malt man 
zuerst die Luft gleich ganz durch. Von der Aufzeichnung oder 
Untertuschung her wird man zur Genüge noch die Anhaltepunkte 
für die Konture durch die darüber gestrichene Farbe durchsehen 
können und  wenn nicht, nun dann mufs man sie von neuem 
mit dem Pinsel zu finden und zu treffen wissen. 
kann, 
ange-
	        
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