Volltext: P. L. Bouviers Handbuch der Ölmalerei für Künstler und Kunstfreunde

 vumußv. v1.1 
UUU 
Allerdings wenn ein besonderer Accent auf die Brillanz, 
Frische und Transparenz des Grün in der Landschaft gelegt 
werden soll, dann ist ein brillanteres Grün notwendig oder es er- 
scheint vielleicht wenigstens wünschenswert. Von den Chrom- 
gelben zu diesem Zweck (brillanteres Grün herzustellen) mufs 
man auf das entschiedenste abraten, sie verändern sich sehr stark 
und sind zu giftig in der Farbe. Das Kadmium (hellere und 
tiefere Färbung) dagegen kann man wohl zu diesem Zweck em- 
pfohlen, es ist dauerhaft, aber da es sehr stark farbend ist, wird 
nur sehr weniges davon gebraucht.  Von vielen Malern werden 
die grünen Zinnober gebraucht, die aber (s. vorn: Die Farben) 
ebenfalls nur Chromgelb und Berliner oder ein dem ähnliches Blaue 
sind, und daher nichts weniger als sicher. Die Erfahrungen mit 
ihnen sind nicht gleichmäßig schlecht und immer dieselben, viel- 
leicht weil verschiedene Verfahrungsarten bei der Fabrikation ver- 
schiedene Resultate liefern oder aber auch, weil die Art der Ver- 
wendung der Farbe bei den Künstlern verschieden ist. Dem jungen 
Künstler ist anzuraten, diese Farbe nicht zu gebrauchen. Will 
man von dieser Art Farben Gebrauch machen, so sind das Per- 
Inanent-Griin, das Vert eineraude und das Deckgrün, 
(wenn sein Ton überhaupt geeignet ist), so weit bekannt, doch 
sichere Farben. Vor allen gelben und grünen Lacken ist 
bereits immer in diesem Buche gewarnt worden und mufs stets 
von neuem gewarnt werden, sie vergehen alle und dauern nur 
sehr kurze Zeit. Eine Lasur mit Grünspan würde überhaupt 
wohl nur höchst selten anzuwenden sein, dem Anfanger ist ent- 
schieden davon abzuraten, schon weil er gar nicht im Stande ist 
den ganz anderen, nahezu entgegengesetzten Ton zu berechnen, 
Welchen hierfür die Malerei vorher haben mufs. 
Wenn daher die Ockerfarben und das Neapelgelb nicht aus- 
reichen, so nehme man von dem hellen Kadmirlm (lazn, oder man 
Sucht das brillante Grün durch eine Lasur von oder mit Indisch- 
gelb herzustellen. Zu diesem Zweck mufs man allerdings in 
einem kälteren und etwas helleren Ton die betreffenden Stellen 
möglichst vollkommen und fertig gemalt haben und dann mit dem 
Indischgell) nur lasierend darüber gehen, wenn dies auch der 
Natur des Dargestellten entsprechend nicht so gleichmafsig zu ge- 
   
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.