Volltext: P. L. Bouviers Handbuch der Ölmalerei für Künstler und Kunstfreunde

Färbung und Tönung des Himmels ist wirklich mafsgebend für 
die Haltung, Stimmung und Färbung der ganzen Landschaft, und 
es mufs daher ein grofses Gewicht daraui gelegt werden, diesen 
Teil so vollkommen wie möglich darzustellen. Ein Himmel soll 
hell und leuchtend sein, dabei farbig, aber doch auch meist milde. 
 Für Herstellung des Lichtes darin sind alle lichten Farben da, 
die überhaupt gebraucht werden können, Weifs, Jaune brillant, 
das gereinigte Neapelgelb, lichter Ocker, ein wenig Zinnober, in 
besonderen Fallen ein wenig Kadmium, Lack. Für das Blau 
haben wir den Kobalt (und das achte Ultramarin). Nur mit 
Vorsicht soll man zum Himmel Berliner oder dem ähnliches Blau 
nehmen, der schwere und scharfe Ton desselben ist unerträglich 
und immer hervorstechend, selbst wenn der Ton durch andere 
Farben gebrochen ganz milde geworden zu sein scheint. 
Ganz abgesehen von der Mannigfaltigkeit  in der das Blau 
des Himmels erscheint, weshalb schon immer noch andere 
Farben zu der Mischung des Kobalt und Weil's hinzugenommen 
werden müssen, so würde auch für das reinste Blau des Himmels 
diese Mischung zu scharf erscheinen und deshalb immer eines 
Zusatzes und einer Milderung bedürfen. Je nach dem Ton des 
Blau kann man dazu sehr gut ein wenig Persischrot oder wenn 
das Blau wärmer erscheinen soll, ein wenig Dunkelocker hinzu- 
nehmen. Gelegentlich kann auch ein weniges Blauschwarz oder 
Beinschwarz das einfachste und passendste Mittel zur Milderung 
des Blau sein, je nach dem gesuchten Ton desselben. 
Zusätze von lichtem und rotem Ocker zu diesem Zweck werden 
zugleich noch intensiver färben, die helleren und brillanteren 
Farben aber nur die Farbe ändern, nicht die Schärfe des Tons 
mildern. Je mehr die Helligkeit das Vorherrschende sein soll, 
um so milder werden natürlicher Weise auch die brillanten Earben 
bei Gebrauch derselben dazu durch den starken Zusatz von Weifs 
erscheinen. 
Auch für die grauen Töne des Himmels, in den Wolken, darf 
man nicht zu schwere Farben nehmen. Am besten deshalb 
Korlcschwarz oder auch Elfenbeinsehwarz, zu deren Mischung mit 
Weifs man dann von den anderen Farben hinzunimmt, was not- 
wendig ist. Je leichter der Ton sein soll, um so richtiger wird
	        
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