Volltext: P. L. Bouviers Handbuch der Ölmalerei für Künstler und Kunstfreunde

Die 
Studien 
des Landschaftsmalers. 
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Schaft 
den 
därin 
vorkommenden 
Formen 
festen 
ein 
verändertes 
SO 
Aussehen und damit den Ausdruck, welchen der Künstler hervor- 
bringen will. Die Ferne, Fels, Wald und Flur erscheinen ganz 
anders im Sonnenschein, als bei bewölktem Himmel, anders in der 
Abendsonne, als mittags u. s. W. und erhalten dadurch einen an- 
deren Ausdruck. Bei der Darstellung des Menschen und überhaupt 
lebender Wesen wird der Ausdruck dagegen durch die Form und 
die Veränderungen derselben zur Erscheinung gebracht. 
Dem jungen Anfänger soll nun ein Weg gezeigt werden, wie 
und mit welcher Art von Studien er zu dem gewünschten Ziele, 
eine gute Landschaft zu malen, gelangen kann, wenn er 'JÜalent 
und Eifer genug hat, immer weiter nach dem Vollkommensten zu 
streben. 
Die 
Studien 
des 
Landschaftsmalers. 
Die 
vorbereitenden 
Studien 
sind 
für 
den 
Landschaftsmaler 
dieselben, wie für alle andern Künstler. Er mufs die Formen der 
Gegenstände richtig sehen und nachbilden lernen, in ihren Kon- 
turen und Modellierungen. Das liifst sich am besten von den 
Formen des organischen Lebens lernen und deshalb sind die im 
zehnten Abschnitt angegebenen Vorstudien auch für den Land- 
schaftsmaler die förderlichsten und besten. Alsdann mufs der an- 
gehende Landschaftsmaler sich zunachst eine genaue Kenntnis 
von der Form der Gegenstände, welche immer in der Landschaft 
vorkommen, verschaffen,  durch aufmerksames Zeichnen der- 
selben nach der Natur; im einzelnen und im ganzen,  im 
Umrifs und mit Schattierung  d. h. durch die Linie und durch 
Modellierung. 
In erster Linie hierbei die verschiedenen Baumarten. 
Man zeichnet sich den Stamm mit den Ästen und Zweigen, ge- 
wissermafsen das Gerippe des Baumes. Man wird sogleich be- 
merken, in welch verschiedener Art und Weise dieses Geäste bei 
den verschiedenen Baumgattungeil ansetzt, in wie verschiedenar- 
tigen Winkeln es aus dem Stamm und den Ästen hervorgewachsen 
ist, sich dann weiter dreht und windet, sich facherartig ausbreitet 
oder rutenartig verläuft. In diesen Eigentümlichkeiten zeigt sich
	        
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