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Abschnitt.
Dreizehnter
Rückblick
letzten
drei
auf die
Abschnitte.
und so schön, d. h. so vorteilhaft für die Natur, wie das Auge des
Künstlers es sehen und seine Vorstellung und Phantasie es
wünschen und empfinden kann), durch Zusammenhalten der Licht-
massen in Farbe, Ton und Helligkeit, durch Abtönung der zurück-
weichenden Flachen und ganzen Partieen, und zwar durch An-
wendung tiefer und transparenter Farben für die Dunkelheiten
und tiefen Lokaltöne. Die Retusche gebraucht mit grösster-Frei-
heit alle Mittel, deckende, durchsichtigem Töne, ganz transparente
Farben, durchschnittlich und Vorzugsweise mit dünnem Auftrag
der Farbe. Wo es notwendig wird, braucht sie die Farbe auch
dicker, gelegentlich dick aufgetragen. Die Lasur wir-kt nur
durch dünnen Auftrag transparenter Farben. Sie verändert we-
sentlich die Farbe, den Ton, die Dunkelheit ganzer Partieen.
Dies ist die regelrechte Aufeinanderfolge und Einteilung der
Arbeiten, durch welche ein gutes Ölgemalde hergestellt werden
kann, wie es sich von selbst aus der Notwendigkeit der Behand-
lung des Materials, der Ölfarbe und den Bedingungen geistiger
Arbeit ergiebt. Keine der späteren Arbeiten darf auf dem Ge-
mälde vorgenommen werden, ehe die vorangegangene voll standig
trocken ist. Der Anfänger wird sich genau an diese Folge halten
müssen, wenn er einen guten Erfolg von seiner Arbeit wünscht, nur
dal's er beim Mifslingen einer dieser Arbeiten gelegentlich dieselbe
noch einmal vornehmen mufs Ümrhaupt aber hat der Anfänger
alles gleich so gut und vollendet zu machen, als ihm möglich ist,
bis er genügende Erfahrungen und Kenntnisse gesammelt hat.
Für den Anfang sind für ihn daher Untermalung und a la prima
Malerei eigentlich gleichbedeutend. Der vorgeschrittene Künstler,
der schon so manche Erfahrung gesammelt hat, wird nach seinem
Ermessen und seiner Eigentümlichkeit handeln: eine gelungene
a la prima Malerei, eine sehr vollendete Untermalung vielleicht
durch eine Retusche fertig machen, oder schon durch die Über-
malung allein sein Bild vollenden, dann auch wohl, wenn not-
wendig noch wieder über eine Lasur gehen. Die Vollendung ist
das Ziel. Der Anfänger wird dahin am ehesten auf gebahnten
Wegen gelangen, ein Meister seinen eigenen Weg gehen. Allen
aber, die ihren Arbeiten Dauerhaftigkeit wünschen, sei eingescharft,
den Gebrauch aller Öle, Trockeniirnisse, Malmittel auf das knappste