Volltext: P. L. Bouviers Handbuch der Ölmalerei für Künstler und Kunstfreunde

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Abschnitt. 
Zwölfter 
Die Übermalung. 
dals an den Schlafen oberhalb des Jochbeins, an den Augen- 
brauen und bei der Nasenwurzel aufzuhören ist. Besser noch, 
wenn auch schon an diesem Tage die Partieen oben um das Auge 
bis zu den Augenwimpern gemalt werden. 
Zweiter Tag: Von den Augenwimpern ab das Innere der 
Augen (mit Ausnahme der Iris, die unter allen Umständen später 
gemalt werden kann), dann die Partie im Licht darunter und die 
ganze Lichtseite des Kopfes, Wange, Nase, Mundpartie, Kinn bis 
zu dem Ansatz des Halses, wo immer irgend eine durch einen 
Schatten oder Halbton gebildete natürliche Linie zu sehen ist. 
Dritter Tag: Bei dem Unterteil der Wange, um den 
Hund herum und bei der Kinnpartie sind die Lichter nur im Zu- 
sammenhang mit den Il-Ialbtönen bis in die Schatten zu malen Ist 
demnach am vorigen Tag hierbei an der Vollendung etwas übrig 
geblieben, so ist das jedenfalls zuerst nachzuholen und dann die 
Schattenseite vom Auge an abwärts und die Augapfel zu malen. 
 Diese, sowie die Haare, die Ohren können ja auch an einem 
vierten Tag gemalt werden. 
Die Art des Arbeitens, die Verbindung mit den anliegenden 
Partieen ist vorn beschrieben. 'Hier nur noch dies: Für den 
Zweck der Verbindung der Farbe von einem Tage zum andern 
lafst man den Farbenauftrag nach der Grenze hin, wo man auf- 
hört, immer dünner werden, so dafs die Farbe zuletzt nur eben 
aufgerieben erscheint. Will man dann aufserdem ganz besonders 
vorsichtig sein, so nimmt man mit einem straffen aber doch 
weichen Pinsel ganz wenig reines Öl und übergeht damit ganz 
dünn, kaum merklich, den Rand der Malerei und verreibt auch 
dies noch sorgfältig mit der Fingerspitze nach aufsen, immer so 
wenig Öl, wie möglich, damit nicht später die Stelle nachgelbt. 
Dann wird der letzte Rand der Malerei wenigstens sicher für den 
folgenden Tag nafs bleiben, da schon die dünner aufgetragene 
Farbe dies begünstigt. Man kann auch dies ganz wenige "Öl 
gleich mit der Farbe vermischt haben, um die letzten ganz dünn 
aufzutragenden Ränder der Farbe zu machen. 
Wünschenswert bleibt also immer ohne Absätze im Zusammen- 
hang zu arbeiten und bei kühler Jahreszeit und Zuhülfenahme der 
schwer trocknenden Farben kann man das auch ganz gut. Für
	        
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