der
Einteilung
Arbeit.
247
Das Wünschenswerte ist daher z. B., einen Kopf wenigstens das
Gesicht, an einem und demselben Tage anzulegen und fertig zu
malen. Das aber ist wenigen Künstlern möglich, einem Anfänger
gewifs nicht.
Ist die Jahreszeit kühl und feucht, so kann die Arbeit mit
Sicherheit am folgenden Tage ja selbst am dritten fortgesetzt
werden. Aber auch hierbei ist Vorsorge notwendig. Gleich nach
beendigter Tagesarbeit setzt man das Bild an einen kühlen und
dunkeln Ort, wo es keinen Schaden nehmen kann; keinesfalls
aber wird es frei aufgehängt, wo es sich um sich selbst bewe-
gen könnte, der Luftzug macht es nur um so schneller trocknen.
Wo es angeht, kann man auch ein Bild, aber nur auf den vier
Ecken ruhend über ein Gefäfs voll Wasser legen. Die leichte
Ausdünstung des Wassers erhält die Farben frisch, und vor jeder
Art Staub ist dann das Bild bewahrt. Ferner ist zu beachten,
dafs alle frisch geriebene Farbe sich länger nafs erhält, als die
schon vor längerer Zeit geriebene. Die Verschiedenheit der Farben
in bezug auf das Trocknen ist vorn angegeben. Es ist für diesen
Fall sehr vorteilhaft wenigstens die schnell trocknenden Farben
an jedem Tage frisch aufzusetzen, trotzdem man die Palette eben-
falls an dem kühlen und dunkeln Ort aufbewahrt. Aufserdem
aber ereignet sich, dafs einem Maler die Farbe auf dem Bilde
noch einmal so lange nafs bleibt, als dem andern, was wohl
seinen Grund in der Art der Behandlung der Farbe hat.
Für den geübteren Maler wird diese Vorsicht ausreichen,
dem wenig Geübten wird eine stückweise Übermalung eines
Kopfes auch in der kälteren Jahreszeit der sicherere Weg sein.
Dabei handelt es sich dann um die passenden Stellen, wo eine
Tagesarbeit aufzuhören hat.
Man mufs vermeiden dies in der Mitte einer grofsen Partie
zu thun, z. B. einer unverkürzten Wange. An dieser Stelle kann
man es nur thun, wenn zufällig dort viel schwer trocknende Farbe
(Krapplack, Zinnober) gebraucht ist, die unter allen Umständen
nafs bleibt. Im allgemeinen ist folgende Einteilung der Arbeit
anzuraten:
Erster Tag: Die erste Anlage der
heiten und dann die möglichst vollehdete
Schatten und Dunkel-
Malerei der Stirn, so