und Hände.
der Arme
Anordnung
Die Kleidung.
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Schon früher ist erwähnt, dal's die Behandlung der Farbe bei
allen diesen Partieen dieselbe ist, wie beim Kopf, etwas dreister,
mit stärkerem Farbenauftrag in den Lichtmassen, mit einer gerin-
geren Abwechslung der Töne, schon beim Aufsetzen der Palette.
J e gröfser die zu malenden Partieen sind, um so gröfsere Pinsel
nehme man dazu, lieber etwas zu grofs als zu klein, da die Farbe
dick aufgetragen werden mufs.
Die
Kleidung,
das Kostüm, verlangt zumal in einem gröfseren Portrait, eine ganz
besondere Aufmerksamkeit und Beachtung. Es (larf dem Alter,
dem Stande, der Sitte und Schicklichkeit nicht entgegen und mufs
dem Ausdruck und Kolorit des Modells günstig sein. Bei freien
Darstellungen kann man das bestimmte Kostüm einer Zeit, eines
Volkes oder auch ein ganz phantastisches, freies wählen, wie es
dem Maler für die betreffende Natur oder in malerischer Bes
ziehung am wünschenswertesten und interessantesten erscheint.
Beim wirklichen Portrait ist nicht dasselbe Hals von Freiheit in
dieser Beziehung vorhanden, immer aber doch noch ein genügender
Spielraum für die Vorstellung des Künstlers. Selbst beim männlichen
Portrait stehen Hausrock, Rock, Überrock, Mantel, Pelz in all den
Farben und Stoffen, welche die Sitte erlaubt oder die der Gewohn-
heit der Persönlichkeit entsprechen, dem Maler zur Verfügung. Die
Kleidung der Frauen bietet eine noch bei weitem gröfsere Aus-
wahl und die Mode unserer Zeit eine grolse Freiheit, dies oder
jenes hinzuzufügen oder fort zu lassen. So gut nun auch Frauen
sich auf die Toilette verstehen, noch viel besser mufs der Maler das
verstehen, was einem Bilde gut und vorteilhaft ist, und seine Mei-
nung mufs auch die entscheidende auf diesem Felde bleiben.
Die Wahl der Farben wird sich nach dem Charakter und dem
Kolorit des zu Malenden richten. Dunkle Farben und vor allem
Schwarz machen einen einfacheren, ernsteren und selbst vornehme-
ren Eindruck in Verbindung mit der Färbung und Haltung des
Hintergrundes, als lichtere oder brillante Farben. Diese geben dem
Bilde einen heiteren oder reichen und eben dadurch gelegentlich
auch vornehmen Eindruck, aber immer nur im Zusammenhang