Starke, grofse, einfache Licht- und Schattenmassen, starke Gegen-
sätze, die Halbtöne Wenig vorherrschend. Aber in der Natur ist
auch hierbei die Mannigfaltigkeit unendlich und daher ebenso in
der Kunst. Es hat sich da auch im Lauf der Jahrhunderte die
Art der Beleuchtung von jener einfachsten, die nur eben aus-
reichte eine Form modellieren zu können in einer langen Reihe
und grofsen Fülle verschiedenster Erscheinungen bis zu den reiz-
vollen Darstellungen des Helldunkels eines Correggio und der
Dunkelheit des Rembrandt heraufgearbeitet. Alle Spezialitäten
der Beleuchtung direktes Sonnen-, Mondlicht, Dammerlmg, Licht-
und F euerbeleuchtung sind charakteristisch dargestellt.
Auch dies Gebiet stellt sich demnach unendlich grofs und
ebenfalls niemals abgeschlossen dar und der Künstler soll frei
darin schalten. Nur für den Anfang ist der bei der Untermalung
gegebene gute Rat als Regel zu betrachten, weil durch diese Be-
leuchtung die Farbe der Lichtmasse leicht erkennbar und bestimm-
bar und dadurch leichter nachzuahmen ist, wie auch durch den
starken Kontrast mit der Dunkelheit der zusammengehaltenen
Schattenmassen. S0 vorherrschend und mafsgebend nun auch
bei der Beleuchtung das malerische und koloristische Interesse,
selbst auch beim Portrait sein soll und mufs, so mufs doch zu
gleicher Zeit damit die Hauptsache, die Darstellung der Persön-
lichkeit, des Gegenstandes unterstützt und deutlicher oder reiz-
voller zur Erscheinung gebracht werden. Frei nach der Empfin-
dung des Künstlers, aber doch niemals gegen die Natur, den
Charakter des dargestellten Gegenstandes. Bei einer jugendlichen
und anmutigen Person wird man daher keine grofsen und sehr
dunklen Schattenmassen anbringen oder man wird sie durch sehr
starke Reflexe auflichten, fast aufheben. Für die Gesamtwirkung
des Bildes sei aber noch an alles das erinnert, was bei dem
„Hintergrund" gesagt ist.
Auffassung,
Ähnlichkeit.
Alle Anleitung zur Herstellung eines guten Ölgemäldes war
darauf gerichtet gewesen, einen Gegenstand, zunächst einen Kopf