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Zwölfter Abschnitt.
Die Übermalung.
Dürer und es könnte eine sehr lange Reihe ruhmgekröntester
Namen hier angeführt werden, wie ganz anders bewegt uns in
ihren Werken die Fülle und Tiefe einer lebendigen, künstlerischen
Empfindung, die in demselben zur Erscheinung kommt. Die
außerordentliche Ausführung dieser Meister hier oder da, galt
nicht der Nachahmung solcher Einzelheiten, sondern ging aus der
Vertiefung in die Formfülle der Natur und dem Ausdruck, welche
diese dadurch erhält, hervor.
Der
Hintergrund.
Wenn jemand der Meinung sein sollte, dafs der Hintergrund,
und selbst der einfachste, ein gleichgültiger Teil eines Gemäldes
sei, der befindet sich in einem grofsen Irrtum. Nicht nur so im
allgemeinen 0b er heller oder dunkler, 0b er in dieser oder jener
Färbung gehalten sei, sondern mit der sorgfaltigsten Feinheit
mufs der Grad der Helligkeit oder Dunkelheit, der Ton der Farbe
abgewogen werden, weil ein Hintergrund die ganze Wirkung eines
Bildes aufserordentlich heben oder schädigen kann. Die Art des
Kolorits, die Kleidung, die Wirkung der Licht- und Schatten-
massen, der Farben, dies alles ist mafsgebendfür den Hintergrund
und mufs daher sorgfältig bei der Wahl der Färbung und des
Grades der Dunkelheit in Betracht gezogen werden. Bei alle dem
mufs auch der Ton des Hintergrundes genug zur iickweichend
erscheinen, d. h. es mufs ein genügender Zwischenraum zwischen
der Figur und dem Hintergrund vorhanden zu sein scheinen. Auch
darf ein Hintergrund nicht zu gleichförmig und eintönig erscheinen,
sondern mufs, zumal wenn er einen gröfseren Raum einnimmt,
belebt werden durch eine gewisse Verschiedenartigkeit der Farbe
oder der Dunkelheit. Ist es dem dargestellten Gegenstand ange-
messen, so können manche Teile beschattet werden, um die Licht-
wirkung einzelner Teile der Figur zu heben, während andere Teile
des Grundes durch helle Töne die Schatten und Dunkelheiten der
Figur um _s0 stärker hervortreten lassen. Die aufmerksame
Betrachtung guter Bilder, selbst guter Kupferstiche oder sonstiger
Nachbildungen, vermag hierüber weitere Aufklärung zu gehen,
Der Studierende mufs nundabei festhalten, dafs dort (im Bilde)