Volltext: P. L. Bouviers Handbuch der Ölmalerei für Künstler und Kunstfreunde

ZZZ 
Zlwöliter Abschnitt. 
Die Ubermalung. 
einreichenden Partieen mit dem Lokalton der Haare, beziehentlich 
Schattenton übergangen sind, um dieselben genügend Weich mit 
dem Fleischton verbinden zu können. In den verhaltnismäfsig 
transparenten Lokalton werden die Halbtöne, auf diese der Licht- 
ton, zuletzt die Glanzlichter gesetzt. Der Auftrag der Farbe ver- 
stärkt sich also immer mehr und mehr, indem auch die dazu ge- 
brauchten Farben deckender sind und in der Natur lichtvoller und 
leuchtender hervortreten. Bei sehr hellen blonden Haaren kann, 
bei weifsen Haaren wird dies Licht stärker als das des Fleisches 
sein.  Die Grazie und Leichtigkeit eines fliefsenden oder bewegten 
Haares mufs immer im Sinne dieser Bewegung und so viel als 
möglich mit leichter Hand nachgeahmt werden. Dies wird die 
Natürlichkeit und Wahrheit der Erscheinung mehr fördern, als alle 
Mühe der Welt sonst. Um dies zu können mufs der Richtigkeit 
des Tons schon auf der Palette die gröfste Aufmerksamkeit zuge- 
wendet werden, wobei zu bedenken ist, dafs sich die aufzusetzende 
Farbe mit dem darunter gelegten Ton vermischt, wodurch der Ton 
ein wenig verändert wird. Wenn also z. B. auf einen braunen, doch 
warmen Haarton bläuliche, bläulich violette Lichter zu setzen sind, 
so ist dieser Lichtton ein klein wenig stärker und brillanter bläulich 
oder bläulich violett zu nehmen, als er nachher erscheinen soll, 
da sich doch ein wenig von dem warmen Lokalton damit ver- 
mischt. 
Was die Behandlung der Farbe 1nit dem Pinsel auf 
der Palette und auf dem Bilde betrilit, so ist auf das zu verwei- 
sen, was bei der Untermalung gesagt ist, wo dieser Teil ausführ- 
licher behandelt ist, als für die praktischen Zwecke einer Unter- 
malung allein notwendig gewesen wäre. Die Untermalung unter- 
scheidet sich von der Üermalung in dieser Beziehung und zumal 
für den Anfanger mehr durch den Gebrauch gewisser Farben als 
durch die Art einer besonderen Verwendung derselben. 
Es ist vielfach auch schon darauf aufmerksam gemacht, dafs 
der gegen die Untermalung dünnere Auftrag der Farbe ein Vor- 
teil in technischer Beziehung ist, der die Richtung der Aufmerksam-
	        
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