Volltext: P. L. Bouviers Handbuch der Ölmalerei für Künstler und Kunstfreunde

Allgemeines. 
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den Anfanger, damit er sich aller dieser Dinge, auf welche er 
seine Aufmerksamkeit zu richten hat, bewufst ist und er von An- 
fang an lernt seine Aufmerksamkeit darauf zu richten. Ohne diese 
immerwahrende und fortgesetzte Aufmerksamkeit kann nichts Gutes 
hervorgebracht werden, zumal da, wo viele und doch wichtige 
Details sind, wie z. B. in einem Kopf. Waren da auch die Kon- 
ture ganz richtig, aber die Modellierung verfehlt, so kann sich ein 
solcher Fehler bis zum vollständigen Unsinn steigern. Wäre nun 
auch diese richtig, die Farben jedoch nicht in Übereinstimmung, 
also nicht harmonisch, so Würde dies eben so unnatürlich, wie 
unangenehm erscheinen,  reizlos, nüchtern und uninteressant, 
wie wenn die Wirkung verfehlt ist. 
Alle diese guten und notwendigen Dinge sollen und sind zu 
gleicher Zeit durch die vorher angeratene Aufmerksamkeit und 
Art des Arbeitens zu erreichen. An sie mufs man sich so ge- 
wöhnen, dal's man sie ausübt ohne daran zu denken. Man braucht 
sich dies auch nicht zu schwer vorzustellen. Es ist dies eine natür- 
liche, sich aus der Sache selbst ergebende Thätigkeit für einen 
jeden, der Lust und Talent hat, die Natur nachzubilden. Aufser- 
dem sind es Dinge, die von den ersten Anfangen aus geübt wer- 
den. Sie sind aber so wichtig, dafs sie, wie beim unmittelbaren 
Unterricht, so auch in diesem Buche immer von neuem angeraten 
und eingescharft werden müssen. 
Durch eine gute Untermalung wird die Erreichung des Ziels 
der Übermalung, ganz abgesehen von dem offen daliegenden Vor- 
teil, dafs bereits ein gut Teil Arbeit mit ihren Resultaten festge- 
stellt ist, besonders in doppelter Beziehung gefördert: 
I. Es ist für das Mischen der Töne auf der Palette und dem 
Bilde schon ein Objekt der Vergleichung vorhanden, wodurch man 
gleich beobachten kann, 0b der neue Ton besser ist als der vorige. 
Diesen Vorteil mufs man Wohl benutzen, indem man den neu ge- 
mischten Ton mit der Natur vergleicht und gegen die betreffende 
Stelle der Untermalung halt. Ebenso beim Auftrag der Farbe 
mit dem Pinsel auf das Bild selbst. 
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