Volltext: P. L. Bouviers Handbuch der Ölmalerei für Künstler und Kunstfreunde

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Zusatz zum elften Abschnitt. 
A 1a prima Malerei. 
artige Schönheit grade dieser Malerei zur Erscheinung zu bringen 
im Stande ist. Zu gleicher Zeit in Berücksichtigung der mensch- 
lichen Kraft, welche vergröfsert und gestärkt wird, wenn sie, so 
Weit möglich, sich vollständig und ganz aber nach und nach 
auf die verschiedenen Hauptpunkte der Thatigkeit in sachgemäßer 
Weise richtet. In gewisser Beziehung wird es für den Anfänger 
gleich sein, 0b er in dieser oder jener Weise das Ziel: Die Natur 
getreu nachzuahmen, verfolgt. Es gelingt dies ihm doch nur sehr 
unvollkommen bei seinen ersten Studien. Zunächst ist das 
wichtigste für ihn, dafs er Erfahrungen sammelt. Diese setzen 
ihn erst in den Stand, richtig zu gebrauchen, wirklich zu verstehen, 
was ihm geraten und vorgeschrieben ist. Deshalb müssen eigent- 
lich gerade die ersten Studien z. la prima gemalt werden. Nur 
dadurch dal's der Anfänger alles fertig, d. h. so wie er es sieht, 
zu machen sucht, gelangt er dahin, es so gut zu machen, als ihm 
möglich ist. Er Inufs unbefangen nachahmen, was er sieht. Ohne 
die unmittelbare Hülfe eines Lehrers wird ihm dies das Gelingen 
seiner Arbeit erleichtern. Später gelangt er dann immer mehr 
zum Verständnis der gegebenen Ratschläge. 
Die Arbeit bei der a 1a prima Malerei beginnt ganz eben so, 
wie es bei der Untermalung beschrieben werden ist. Zuerst die 
möglichst richtige Aufzeichnung. Dann sorgfaltiges Mischen der 
Reihe charakteristischer Töne, also das Aufsetzen der Palette. 
Hierzu kann der ganze Reichtum der vorhandenen Farben zu 
Hülfe genommen werden. Also zu den bei der Untermalung ge- 
nannten Farben noch, wenn die Natur es zu verlangen scheint, 
chinesischer Zinnober, die verschiedenen Sorten Lack, auch der 
gebrannte, gebrannte Terra di Siena, aufser den beiden Arten 
Schwarz, Asphalt oder Kassler Braun.  Beim Malen selbst 
beginnt man eben so, wie bei der Untermalung. Man giebt sich 
die Schatten mit ganz geringem F arbenauftrag an,  tuscht sie 
an,  eben so die Lokalfarbe der Haare und wenigstens die an 
die Fleischpartieen und an den Kopf anstofsenden Teile des Hin- 
tergrundes, der Kleidung mindestens auf den Ton der Dunkelheit 
hin, aber auch der Lokalfarben, zumal wenn diese einen bestimm- 
ten Charakter haben, entschieden gelb, grün, rot etc. sind, 
Ist nun damit Zeichnung und Modellierung durchgesehen Lind
	        
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