Volltext: P. L. Bouviers Handbuch der Ölmalerei für Künstler und Kunstfreunde

Untermalung. 
Das Trocknen der 
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der Wirkung handelt. Die Farbe braucht also niemals besonders 
dick aufgetragen zu werden. Wo Erhöhungen derselben für die Über- 
malung störend sein Würden, kann bei diesen Beiwerken (der 
Kleidung, dem Hintergrunde) der Vertreiber unbedenklich gebraucht 
werden. 
Vorsichtsmafsregeln 
beim 
Trocknen 
eines 
Gemäldes. 
Zunächst mufs man die Untermalung trocknen lassen und durch 
Vorsichtsmafsregeln, welche der gesunde Verstand lehrt, sie gegen 
Staub und gegen Beschädigung bewahren. Mit dieser Vorsicht 
kann man ohne Bedenken seine Untermalung dem Tageslicht, der 
freien Luft und selbst der Sonne aussetzen; denn bei den Farben, 
die hier angegeben sind, kann man wegen ihrer Dauerhaftigkeit 
unbesorgt sein. Ein frisch gemaltes Bild stelle man niemals län- 
gere Zeit gegen eine Wand, denn dies. ist den Farben schädlich, 
sie verändern sich sichtbar. Gemälde bedürfen des freien Tages- 
lichts, so dafs im Winter, wenn die Witterung nicht erlaubt, die 
Untermalung auch der Luft auszusetzen, man sie wenigstens an 
das Licht bei geschlossenen Fenste1'n stellen mufs. So oder so, 
immer mufs man es so einrichten, dal's die gemalte Seite oben 
etwa 15 cm oder mehr gegen die Basis des Rahmens vorüber ge- 
neigt ist, damit die in der Luft schwebenden Stäubchen oder 
gar gröberer Staub, sich nicht so leicht auf die Oberfläche der 
Farbe anlegen kann. Wenn man nicht alle diese Vorsichtsmafs- 
regeln beobachtet, so hat man den Verdrufs, auf seinem Gemälde 
einen Überzug von Staub, ja Insekten angetrocknet zu sehen, was 
ohne Gefahr für das Gemälde nicht leicht fortzubringen ist. Man 
mufs diese Sorgfalt zur Vermeidung solcher Unannehmlichkeiten 
verdoppeln, wenn man ein schon Vollendetes Gemälde trocknen 
lassen will, auf welchem man nicht mehr die oberste Haut der 
Farbe wegnehmen oder abschaben kann, wie das auf der Unter- 
malung immer doch möglich ist. 
Täglich sieht man dann nach, ob auch keine Beschädigung 
vorgekommen ist und um zu wissen wie das Trocknen vor-schreitet. 
Einmal täglich genügt. Nach drei Tagen im Sommer und acht 
bis zehn Tagen im Winter betaste man das Gemälde mit der
	        
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