Volltext: P. L. Bouviers Handbuch der Ölmalerei für Künstler und Kunstfreunde

dünn. Für den ersten Anfang, damit diese Vorarbeiten in 
keinem Fall verloren gehen können, wird es gut sein, ein 
wenig Trockenöl unter diese Farben zu nehmen, damit 
die Anlage am anderen Tage ganz trocken ist, wenn weiter 
darauf gemalt wird, Später dürfte umgekehrt gut sein, 
schwerer trocknende Farben dazu zu nehmen, damit man 
noch später beliebig hineinmalen kann. 
3) Die dritte Sitzung wird die bis dahin längste werden 
müssen. Zuerst, wenn das Modell da ist (die Palette ist 
natürlich vorher fertig aufgesetzt), mischt man nach der 
Natur die Reihe charakteristischer Töne, wie S. 169 ange- 
raten ist, was anfangs vielleicht eine halbe Stunde, spater 
weniger Zeit in Anspruch nimmt und beginnt dann die 
Untermalung, wie vorher gelehrt worden ist. Dem Maler 
wird ja lieb sein, so lange wie möglich zu malen, fünf, 
sechs Stunden und diese Zeit wird auch lange notwendig 
für ihn sein. Damit aber das Modell, vielleicht auch er 
selbst nicht zu sehr ermüdet, ist es gut, mitten inne eine 
so lange Pause zu machen, als der Tag erlaubt. In lan- 
gen Sommertagen kann sie ja ein paar Stunden sein. Im 
Winter würde kaum hierzu Zeit vorhanden sein, dafür 
 bleiben bei kalter Witterung die Farben bis zum anderen 
Tage vollkommen nafs und es kann diese eine Sitzung in 
zweie zerlegt werden. 
4) An dem folgenden Tage kann dann die Untermalung der 
Haare, des Hintergrundes, der Kleidung vollendet werden, 
wenn es ein Brustbild oder ein Studienkopf ist. Sind 
noch andere Fleischpartieen auf dem Bilde, Hände, Arme, 
dann müssen diese nach dem Kopf zuerst gemalt werden, 
wiederum mit Angabe der darangrenzenden Partieen der 
Kleidung und des Hintergrundes. 
So für den Anfang. Nach genügender, eigener Erfahrung 
kann und wird sich ein jeder selbst die Regeln für seine Arbeiten 
geben. Ebenso wird auch im Anfang abgewichen werden müssen, 
wenn es dem Anfänger durchaus unmöglich ist, in der angege- 
benen Zeit mit seiner Arbeit fertig zu werden. Besser dann, am 
anderen Tage auch in schon zähe Farben hineinzumalen. Diese 
Bouvier-Ehrhnrdt, Ölmalerei. 6. Anti. 13
	        
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