Volltext: P. L. Bouviers Handbuch der Ölmalerei für Künstler und Kunstfreunde

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Elfter Abschnitt. 
Die 
Untermalung. 
hat man die 
zu verbinden. 
Fleischpartieen mit den angrenzenden Haartönen 
Dies ist etwas wesentliches und wenn man den 
eben angeführten Zufall vermeiden will, braucht man auch nur 
die unmittelbar an das Fleisch grenzenden Partieen dünn mit dem 
Ton des Haares anzugeben, und mit dem Fleischton hinein zu 
malen. Nachher die Masse des Haares so behandeln, wie vor- 
her angegeben ist. Sollten diese Endigungen des Haares trocken 
geworden sein, so schadet das nichts, wenn man nur die Vorsicht 
gebraucht hat, sie dünn anzulegen und auch diesen dünnen Far- 
benauftrag nach innen noch verlaufen zu lassen. Dann geht man 
auch mit den Haartönen wiederum dünn und verlaufend über die 
getrocknete Farbe von der anderen Seite her und diese Endigun- 
gen haben dadurch keinen dickeren Farbenauftrag als die anderen 
Partieen. 
Verbindung 
der 
einzelnen 
Töne. 
Wenn nun ein Kopf in der vorher beschriebenen Art durch 
die einzelnen, neben einander gesetzten Töne fertig und so gemalt 
ist, dal's die Gesamtwirknng in Bezug auf Farbe, Lichtwirkung 
und Modellierung richtig erscheint, so wird doch hier und da, 
vielleicht überall, eine vollkommenere Verschmelzung und Verbin- 
dung der Töne wünschenswert erscheinen. Eben so auch, dal's 
die durch den Auftrag der Farben entstandenen Unebenheiten und 
einzelnen Erhöhungen verschwinden möchten. Zu diesem Zweck 
nehme man einige weiche und reine Pinsel und berühre mit der 
Spitze, wo die Haare locker ausgebreitet, nicht zusammen 
geklebt sein müssen, ganz leicht, ohne auf die Malerei zu drücken, 
gleichsam in schwebender, nur durch einen geschickten Druck der 
Finger hervorgebrachten Bewegung hin und her die Stellen, welche 
nur durch die Unebenheiten stören, sonst aber richtig im Ton 
und Modellierung erscheinen. Wo in den Tönen selbst noch eine 
bessere Verbindung und Verschmelzung wünschenswert erscheint, 
sucht man diesen Ton aus den Mischungen und reinen Farben 
auf der Palette zu treffen und mit sehr wenig Farbe davon in 
den ausgebreiteten Haaren des Pinsels berührt man die Stellen, 
wie jene anderen, ohne Farbe im Pinsel, in zarter und fast un-
	        
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