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Elfter Abschnitt.
Untermalung.
Die
5) Halbton zum hellen Lokalton. Wenn durch den Zusatz
nur von etwas Blau zu erlangen, dann würde er nicht mit dem
Spachtel gemischt zu werden brauchen. Aber meist ist, wie das
vorher schon angedeutet wurde, die Färbung auch etwas anders
und mufs durch etwas stärkeren Zusatz der gelben oder roten
Farben und also etwas weniger Weil's hervorgebracht werden.
6) Halbton für den stärkeren Lokalton. Zu diesem Würden
dieselben Bemerkungen, wie zu 5 gemacht werden müssen.
7) Halbton für den roten Lokalton. Dieser Ton wird sich
ganz besonders verschiedenartig, je nach Beschaffenheit der Haut
gestalten. Bald um etwas kälter, bald um so viel mehr gebrochen
(durch Töne mit Graugrün oder Gelbgrün gegen das reine Rot).
8) Übergangston. Immer der am meisten gebrochene und
kalteste, d. h. blaulichste von allen Lichttönen. Dafs auch bei
diesem immer noch etwas vom Lokalton zu bemerken ist, dafs
also auch die Übergangstöne verschiedenartig gefärbt erscheinen,
versteht sich von selbst. Diese Verschiedenartigkeiten jedoch sind
sehr leicht durch Mischungen mit dem Pinsel hervorzubringen.
9) Schattenton der wenig reflektierten Flächen. Warm, sehr
wenig farbig und immer in einem gewissen Kontrast zu der Ge-
samtfarbe der ganzen Lichtmasse. Z. B. würde der Schattenton
zu einem rötlich-fleischfarbenen Lichtton nicht nur bräunlich
schwärzlich, sondern gegen jenen immer wahrscheinlich ein klein
wenig in ein grünliches Braun zu gehen scheinen. Die dunkleren
Schattentöne werden aus diesem, wie schon vorher bemerkt ist, durch
Zusatz von reinen Farben, gebranntem Goldocker, Rot, Lack,
Schwarz hergestellt.
10) Schattenton für die stärker reflektierten Schattenflachen.
Dieser Ton ist aus dem Vorigen durch Zusatz der helleren Farben
zu bewirken, welche die Reflexe vorzugsweise zeigen. Sehr oft
wird hierbei das Neapelgelb als Mittel zum Aufhellen zu gebrau-
chen sein.
Die Reihe dieser zehn Töne kann bei fortschreitender Er-
fahrung des Schülers vereinfacht werden. Zunächst drei Lichttöne,
zwei Halbtöne, ein Übergangs- und ein Schattenton, dann zwei
Lichttöne, ein Ha1b-, ein Übergangs, ein Schattenton. Bleibend
aber wird es ein Vorteil sein, die Lichttöne gemischt und in ge-