Aufzeichnung.
Die
Das Durchzeichnen.
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ununterbrochene längere Zeit notwendig und deshalb mufs auch
das Modell ununterbrochen länger sitzen. Zunächst mufs dann
die Aufmerksamkeit darauf gerichtet werden, das Modell in eine
günstige Beleuchtung zu bringen und die beste und vorteilhafteste
Ansicht zur Darstellung auszuwählen. Für den Anfanger wird
diejenige Beleuchtung die beste und günstigste sein, durch welche
grcfse, zusammenhängende, reine Lichtmassen und starke, dunkle
Schattenpartieen in der Natur hervorgebracht werden. Eine An-
sicht nahezu oder ganz von vorn (en face) wird ihm mehr Schwie-
rigkeiten machen, als eine mehr dem Profil zugewendete. Ein
knappes, sogenanntes Dreiviertelprofil wird für den ersten Anfang
das günstigste für einen Schüler sein.
Die
Aufzeichnung.
Die erste und unumgänglich notwendigste Bedingung bei der
Untermalung ist nun einen richtigen und treuen Umrifs der Zeich-
nung zu erlangen. Der Umrifs wird n1it weifser Kreide, gewöhn-
lich und praktischer mit Kohle, auf die Leinwand (oder einen an-
deren Malgrund, Pappe, Papier) gemacht, wenn der Gegenstand
in ganzer oder in halber Lebensgröfse dargestellt wird. Wenn
aber kleiner, so macht man nur die ersten Hauptzüge mit weifser
Kreide oder Kohle, und berichtigt die Einzelheiten mit schwarzer
Kreide oder Rotstein, mit welchen sich zarter und feiner zeichnen
läfst, da sie scharfer zugespitzt werden können. Bleistift ist hierzu
nicht zu verwenden, weil sich das Blei durch dünnere Lagen
Farbe förmlich durehfrifst und wie auf der Farbe liegend später
zu sehen, doch aber von ihr gebunden ist.
Ist man noch nicht geübt genug, so kann man auch die Ge-
genstände auf dünnem Papier entwerfen. Auf diesem korrigiert
Ilnd feilt man an der Zeichnung so lange, bis man damit zufrieden
ist. Alsdann überträgt man die Zeichnung auf die Leinwand, in-
dem man sie durchzeichnet.
Das Durchzeichnen (Kalkieren)
kann man auf zweierlei Weise.
I. Man färbt die hintere Seite des Papiers sehr
stark
mit