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Zehnter Abnchnitt.
die Farben.
Farbe und
Die
Wasser bis in die hellsten Fleisehtöne geführt werden können, ganz
abgesehen davon, dafs immer verschiedene Farbentöne hervorge-
bracht werden, je mehr oder je weniger man von der einen oder
der andern Farbe nimmt. Ein ganz klein wenig Blau wird jeden
der so erreichten Töne mildern und durch immer stärkeren Zusatz
in verschiedenartiges
überführen.
Grau
bis
ins
Braun
und
Blauschwärzliche
Gelb und Blau giebt also Grün; wärmer, kalter d. h. gelb-
licher oder blauer, je nachdem man mehr von der einen oder
der anderen Farbe nimmt, immer aber rein und brillant. Will
man diese Brillanz mildern, so nimmt man ein wenig Karmesinlack
dazu, wenn mehr und mehr, gelangt man zum Braun und Braun-
schwarz oder Blauschwarz. Durch das Zunehmen von mehr Wasser
demnach zu einer ganz unendlichen Menge hellerer grüner, grün-
lich grauer, grünlich brauner und grünlich schwarzlicher Töne.
In derselben Weise kann man das reine, vollkommene Violett,
welches man durch das Blau und den Karmesinlack erhält, ver-
ändern; rögincher, blauer je nachdem man mehr von der einen
oder andern Farbe nimmt. Durch mehr und mehr Zusatz von
Gelb wird das Violett milder, stumpfer, oder grauer, brauner
werden, zuletzt wirklich grau, braun bis ins Schwarze. Wiederum
also eine sehr grolse Menge von F arbentönen, alle durch die ein-
fachen Farben, Gelb, Rot und Blau hervorgebracht. Annähernd
wird man durch alles dies eine Vorstellung davon bekommen
können, dal's wirklich alle Farbentöne aus diesen drei ursprünglichen
Farben zusammengesetzt sind und zusammengesetzt werden können.
Wenn dies so ist, warum dann die grofse Menge der vorn in
diesem Buche aufgeführten Farben?
In der Natur erhält eine jedeFarbe ein anderes Aussehen,
je nach dem Stoff, an dem sie gebunden ist. Wenn z. B. weifses
Seidenzeug, weifses T_u_eh, weifse Leinjgvand mit einer und derselben
Farbe gelb, rot, blau etc. gefärbt würden, so würde diese doch