Volltext: P. L. Bouviers Handbuch der Ölmalerei für Künstler und Kunstfreunde

-von oben her geschehen, da wo der Verband anfängt, und je nach- 
dem weniger Farbe wird, immer etwas tiefer herunter. Wenn 
man überall drückt, so drängt man entweder die Farbe nach oben 
gegen den Verband, worin dann die Farbe zusammentrocknet, oder 
man läuft Gefahr die Blase zu zerplatzen. 
Die meisten Maler durchstechen ihre Blasen um sie zu öffnen 
mit einem Nagel und lassen den Nagel in dem Loche stecken, da- 
mit es sich nicht wieder verschliefst; 
1, ä. dann aber kann das Eisen sich mit 
 der Farbe verbinden und diese ver- 
V  .ä, ändern. Und wenn selbst keine Ver- 
I "  bindung eintritt, so befördert die 
 M, Ää-yäß blofse Berührung das Trocknen der 
  Farbe in der Blase. Besser ist, man 
 macht gerade unten an der Blase 
  einen Einschnitt wie ein Kreuz, jede 
Spalte ungefähr 4 mm lang; dann 
hat die Farbe einen hinlänglich breiten Ausgang, wenn man die 
Blase drückt. Legt man sieaber wieder auf ihre Basis, so ver- 
schliefsen die vier klaffenden Enden des Kreuzes die Öffnung so, 
dal's fast gar keine äufsere Luft zutreten kann. Benutzt man die 
Blase in einigen Tagen nicht wieder, so trocknen wohl die Ränder 
besonders bei dem Weifs an und schliessen sich dadurch, mit einem 
Federmesser öffnet man aber den nämlichen Einschnitt leicht von 
neuem. 
Ist man genötigt, einen Vorrat von Farben sich längere Zeit, 
ohne ihn zu gebrauchen, aufzuheben, so genügt bei den Tüben, 
auch wenn sie schon gebraucht sind, sie in einen wohlverdeckten 
Topf an einem kühlen Ort, im Keller, jedenfalls im Schatten, auf- 
zubewahren. Auch für Blasen genügt im allgemeinen dies Ver- 
fahren. Für eine längere Zeit ist bei diesen zu empfehlen, sie mit 
Nufsöl zu überschütten, so dal's dies etwa 20 mm über den Blasen 
steht. Dies kann man jedoch nur mit Blasen thun, die noch nicht 
geöffnet sind. Niemals aber darf man dieselben in Wasser legen, 
wodurch sie ganz verderben würden.   ' 
	        
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