Volltext: P. L. Bouviers Handbuch der Ölmalerei für Künstler und Kunstfreunde

fallen und so fort. Ist es aber zu wenig und nicht schwer genug 
zum Herabfallen von der Spitze des Spachtels, so wische man 
es auf der Blase selbst so nahe als möglich gegen die Mitte der- 
selben ab. 
Zuerst klappt man diese Farbenhülse in zwei gleichen Teilen 
wie ein Buch zusammen, wobei die beiden Enden der Blase ohne 
die Farbe zu drücken, mit den Händen festgehalten werden, damit 
die Farbe weder rechts noch links austreten kann. Dann hält 
man die Blase gegen das Tageslicht, um die Farbenmasse zu er- 
kennen, drückt von allen Seiten die Blase allmählich _mehr zu- 
sammen, rings herum, um die Farbe noch besser zusammen zu 
schieben, besonders aber, damit keine Luft dazwischen znriickbleibt. 
Zu dem Ende rückt man mit den Spitzen, selbst Nägeln des Dau- 
mens und Zeigefingers vom Rand gegen die Mitte, so dal's die 
beiden Seiten der Blase gleichsam wie aufeinander geklebt sind; 
und läfst nur oben in der Mitte für den Ausgang der Luft eine 
kleine Stelle offen. Darnach faltet man den ganzen Oberteil der 
Blase zusammen, wie den Oberteil einer Börse oder eines Sacks, 
bindet ihn mit einem groben Faden fünf oder sechsmal sehr fest, 
indem man der Farbe immer näher kommt, und zuletzt das Ganze 
mit zwei oder drei Knoten fest zusammen. 
Vom Zubinden oberwärts bleibt noch ziemlich viel Blase übrig. 
Dieses mufs man öffnen und entwickeln, indem man es bis an den Ort 
des Verbandes ein wenig aus einander zieht, wodurch es eine trich- 
terförmige Gestalt erhält. Die nun zu erkennende längste Seite 
der überiiüssigen Blase läfst man wenigstens 24 oder 30 mm 
breit, in ihrer ganzen Länge stehen, alles Übrige wird ungefähr 
12 mm über dem Verband abgeschnitten. Mit diesem lang 
gelassenen Ende der Blase wird der ganze abgeschnittene Teil 
eingehüllt und, wie man einen Knopf umwickelt, so der erste 
Verband rings herum verdeckt. Diese zweite Hülse ist sehr nötig, 
denn oft genug dringt die Farbe oben aus der Blase, wenn 
man aus einer Öffnung unten Farbe auf die Palette ausdrücken 
will. Dies wird durch die letzte Einhüllung, die mit Zwirn mehr- 
mals sehr fest umwickelt ist, vermieden, so dal's die Farbe keinen 
anderen Ausgang finden kann, als unten. 
Will man Farbe aus der Blase drücken, so mufs dieses immer
	        
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