Ob
die
Farbe
genug
gerieben,
erkennt
111311
daran,
wenn sie im flüssigen Zustande (in der Konsistenz eines dicken
Rahms) unter dem Läufer nicht mehr knirscht, sondern dieser,
Obgleich man darauf drückt, darüber wie über Stäirkekleister weg-
gleitet. Wenn die Farbe zu dieser Probe zu trocken und dick
iSt, so erscheint sie immer besser gerieben und viel weicher zu
Sein, als mit der gehörigen Quantität Wasser. Die Farbe ist da-
her zu diesem Zweck mit Wasser zu tränken, so wie sie zu dick
befunden wird und kann dies mit dem Spachtel oder mit einem
kleinen Kaffeelöffel geschehen. Man hebt aber die Farbe mit dem
Spachtel rings vom Stein und vom Läufer nur selten auf, und je
Seltener, desto besser.
Diese ausführliche Auseinandersetzung ist auch nur für die-
jenigen geschrieben, denen es an Gelegenheit fehlt, das, was sie
machen sollen, in der Ausführung zu sehen. Denn wenn man
einen guten Farbenreiber eine halbe Stunde Farben für die Malerei
reiben sieht, so wird man sich am besten über alle hier ausführ-
lich beschriebenen Dinge unterrichten können.
Wie
die
Farben
in
Öl
gerieben
werden
müssen.
Bei dem Reiben der Farben in Öl ist das Verfahren anders.
Ehe man mit dem Läufer reibt, rührt man mit einem starken. und
grofsen Spachtel das Farbenpulver partieen- oder haufchenweis mit Öl
1111- Man befeuchtet es nach und nach und wendet es oft in dem
auf den Stein gegossenen Öle her und hin, bis der ganze Haufen
Farbe, den man reiben will, Öl eingesogen hat. Man achte aber
Sorgfältig darauf, dal's nur so viel Öl zugesetzt wird,
11111 das Pulver jedenfalls noch zu dick und steif er-
Scheinen zu lassen und ja nicht weich oder gar flüssig.
Denn wenn der Läufer nur einige Mal darüber hin und her ge-
gangen sein wird, erscheint sie viel weniger dick, weil sie dann
überall vom Öl gleichmäßiger durchdrungen ist. Auch kann man
Immer etwas Öl hinzuthun, wenn man die Farbe zu dick findet.
Ist sie zu dünn, so mufs ungeriebene Farbe zugesetzt werden
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