Volltext: P. L. Bouviers Handbuch der Ölmalerei für Künstler und Kunstfreunde

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Achter Abschnitt. 
Verfahren 
mit Wasser. 
heim Reiben 
aufwärts drückt man nicht stark auf, damit die Farbe unter den Läu- 
fer fliefsen kann, von oben links herum nach sich zu macht man 
die Bewegung geschwinder und drückt stark auf. Immer haben die 
Ecken und in der Mitte eine Stelle, etwa von (lerGröfse der Basis 
des Läufers, unberührt zu bleiben. Auf diese Art macht man 
fünf oder sechs Touren auf dem Stein, und lafst den Läufer mit 
Übergehung der Ecken in einem grofsen Zirkel, in dem Viereck der 
Glastafel, in Kreisen umherlaufen. 
Wenn fast alle Farbe der Mitte zugedrängt ist, hebt man den 
Läufer vom Glase ab, indem man ihn seitwärts biegt und dadurch 
die eine Seite hebt. Nachdem Luft zwischen Farbe und Litufer 
eingedrungen ist, lafst er sich auch ohne Schwierigkeit abheben. 
In dieser schiefen Lage, also blofs mit der abgerundeten Kante 
aufliegend, dreht man den Läufer um sich selbst, um die am 
Rande angesetzte Farbe an eine von Farbe reinen Stelle der Platte 
abzustreifen. Bei Reinigung des Randes des Läufers wechselt man 
allmählich die Stelle, indem man ihn immer naher an sich zieht, 
damit das, was schon abgesetzt ist, sich nicht von neuem anlegen 
kann. Danach nimmt man mit dem Spachtel die Farbe ab, die 
sich oberhalb der Kante desselben angehängt hat, setzt hierzu den 
Läufer an einer reinen Stelle der Platte wieder auf seine Basis, 
und dreht ihn um sich selbst herum, indem man den Spachtel 
schräg an den Läufer halt. So wird der Läufer von der an- 
klebenden Farbe befreit und so ist auch die ganze Masse der 
Farbe im Mittelpunkt des Glases beisammen, und alles dieses in 
kürzester Zeit. Hierauf breitet man die Farbe ein wenig aus und 
reibt in der vorher beschriebenen Weise von neuem weiter. 
Die Farbe unterhält man beständig ungefähr in eben dem 
Grade der Flüssigkeit, wie etwa starker Rahm, bis sie hinlänglich 
gerieben zu sein scheint. Alsdann thut man kein Wasser mehr 
hinzu, sondern reibt so lange, bis die Farbe so dick wird, dafs 
man sie wie Pomade abheben kann. Dann wird sie mit dem 
Spachtel zusammengehauft, auf Papier in Häufchen gesetzt, und 
an der Sonne oder am Ofen, vor Staub bewahrt, getrocknet.
	        
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