114
Achter Abschnitt.
Verfahren
mit Wasser.
heim Reiben
aufwärts drückt man nicht stark auf, damit die Farbe unter den Läu-
fer fliefsen kann, von oben links herum nach sich zu macht man
die Bewegung geschwinder und drückt stark auf. Immer haben die
Ecken und in der Mitte eine Stelle, etwa von (lerGröfse der Basis
des Läufers, unberührt zu bleiben. Auf diese Art macht man
fünf oder sechs Touren auf dem Stein, und lafst den Läufer mit
Übergehung der Ecken in einem grofsen Zirkel, in dem Viereck der
Glastafel, in Kreisen umherlaufen.
Wenn fast alle Farbe der Mitte zugedrängt ist, hebt man den
Läufer vom Glase ab, indem man ihn seitwärts biegt und dadurch
die eine Seite hebt. Nachdem Luft zwischen Farbe und Litufer
eingedrungen ist, lafst er sich auch ohne Schwierigkeit abheben.
In dieser schiefen Lage, also blofs mit der abgerundeten Kante
aufliegend, dreht man den Läufer um sich selbst, um die am
Rande angesetzte Farbe an eine von Farbe reinen Stelle der Platte
abzustreifen. Bei Reinigung des Randes des Läufers wechselt man
allmählich die Stelle, indem man ihn immer naher an sich zieht,
damit das, was schon abgesetzt ist, sich nicht von neuem anlegen
kann. Danach nimmt man mit dem Spachtel die Farbe ab, die
sich oberhalb der Kante desselben angehängt hat, setzt hierzu den
Läufer an einer reinen Stelle der Platte wieder auf seine Basis,
und dreht ihn um sich selbst herum, indem man den Spachtel
schräg an den Läufer halt. So wird der Läufer von der an-
klebenden Farbe befreit und so ist auch die ganze Masse der
Farbe im Mittelpunkt des Glases beisammen, und alles dieses in
kürzester Zeit. Hierauf breitet man die Farbe ein wenig aus und
reibt in der vorher beschriebenen Weise von neuem weiter.
Die Farbe unterhält man beständig ungefähr in eben dem
Grade der Flüssigkeit, wie etwa starker Rahm, bis sie hinlänglich
gerieben zu sein scheint. Alsdann thut man kein Wasser mehr
hinzu, sondern reibt so lange, bis die Farbe so dick wird, dafs
man sie wie Pomade abheben kann. Dann wird sie mit dem
Spachtel zusammengehauft, auf Papier in Häufchen gesetzt, und
an der Sonne oder am Ofen, vor Staub bewahrt, getrocknet.