Die Form des grofson
Läufers.
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Wenn man sich auch ausschliefslich der schon ganz fertigen
Farbeniiin Blasen oder Tüben bedient, so ist doch allezeit eine
kleine Glasplatte und ein kleiner Läufer notwendig, denn man
niufs sich doch öfters einige Farben zubereiten, die in besonderer
Weise gebraucht werden.
Um das Unterteil des Läufers vollständig zu ebnen, schleift
man es mit Schmirgel, wenn der Läufer von hartem Biskuit (Por-
zellan) oder Stein ist, der gläserne Läufer wird mit sehr gleich-
förmig durchgesiebtem Sand geschliffen. Auf ein gut zugerichtetes
Brett von einem Zoll Stärke breitet man in genügender Menge
Wiederholt eines von diesen Pulvern, mit etwas Öl angefeuchtet,
aus und fahrt darüber mit dem Läufer stark hin und her, wie
wenn man Farbe reiben wollte, immer bemüht, ihn ganz gerade
zu halten und dies so lange, bis man gewifs ist, dafs der Laufer
überall gleich vollkommen eben ist. Zu dieser Operation ist ein
Brett besser, als irgend etwas anderes, weil das weichere Holz
dem harten Pulver verstattet, sich festzusetzen, wodurch sich ein
hartes, gleichmäßiges Korn, wie eine Feile, bildet. Übrigens aber
wird man selten Laufer von Porzellan oder Glas kaufen, die nicht
schon zugerichtet sein sollten. Durch die vorangegangenen Er-
klärungen wird man in den Stand gesetzt zu erkennen, 0b Sie gut
und brauchbar sind oder nicht.
Die Form des grofsen Läufers ist entweder
konisch, kegelartig, wie die nebenstehende Figur A
zeigt und dies ist die gebräuchlichste, oder mit
einer Art Krücke als Handhabe versehen, auf die
man sich mit beiden Handen stützen und aufdrücken
kann, wie Figur B. Erstere, 16 bis 20 cm hoch, wird
Init beiden Händen von oben nach unten umfafst,
S0 dals das obere Ende aus den Händen herxiorsteht
und kann deshalb nicht schwanken; dafür kann man
bei der zweiten mehr Kraft anwenden, indem zugleich
die Schwere des Oberkörpers darauf lastet. Grobkörnige Ein-
Schnitte in beiden Handhaben verhindern das Glitschen derselben in
(1811 Händen.