Volltext: P. L. Bouviers Handbuch der Ölmalerei für Künstler und Kunstfreunde

Siebenter 
Abschnitt. 
Verfahren, 
die 
rohen 
Farben 
ZU 
schlemmen. 
Farbenfabrikanten schlemmen die Farben in grofsen hölzernen 
Kasten oder Fässern, in welche Centner hineingehen. In ver- 
schiedener Höhe werden zwei Hähne angebracht zum Ablauf des 
oberen Wassers, auf welchem alle leichten Körper schwimmen, 
der andere, viel niedriger, dient zur Absonderung der guten Farbe 
von dem Bodensatz, in dem sich Steine und andere schwere. Kör- 
per befinden. Hier wird natürlich nur das Verfahren für den Ge- 
brauch einer einzelnen Person beschrieben werden. 
Jeder Ocker, besonders lichter, gelber und roter, enthält viele 
Steine und Unreinigkeiten, deshalb mufs er vor dem Reiben ge- 
schlemmt werden, denn sonst würde die Farbe nicht allein schmutzig 
werden, sondern er würde auch kaum zu reiben sein. Man nimmt 
überhaupt nur Ocker, der möglichst rein, ohne Steinadern und 
schön gelb oder rot ist. Dieser Ocker, in starkes Papier einge- 
wickelt, wird auf einen Tisch gelegt, mit einigen Schlagen in 
Stücke geschlagen, dann stark gequetscht, indem man ein Roll- 
holz, 2 bis 3 Zoll im Durchmesser, 18 bis 20 Zoll lang, hin und her 
bewegt, bis der Ocker zu einem groben Pulver, etwa wie Sand, 
zermalmt ist. Nun wird die Papierhülle abgenommen und ein 
Teil von diesem Pulver auf dem Reibstein ausgebreitet, auf einen 
Stein von vier Quadratfufs nicht mehr als ein Viertel Pfund auf 
einmal. Statt des hölzernen Rollholzes, das vorher gebraucht ist,
	        
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