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Sechster Abschnitt.
Kopal.
Makaxts
Sikkativ und Malöl.
Man nimmt zu 5 Teilen Öl und 2 Teilen Mastix, d. h. also, den
Teil etwa zu 15 Gramm gerechnet, zu 75 Gramm Öl und 30 Gramm
Mastix (Körner), venetianischen 'I'erpentin in der Quantität von
ungefähr 3 Erbsen. Dies lafst man bei gelindem Feuer oder im
Marienbade (kochendem Wasser) zergehen, rührt es dabei um, bis
es zu einer gleichartigen Masse geworden ist und kann es dann
wie das vorher besprochene Malmittel gebrauchen, namentlich um
einzelne Stellen in größeren Partieen damit zu übergehen.
Kopal.
Der Kopal, als Firnis für Ölbilcler verderblicli, weil er sich,
wenn er trüb und stumpf geworden nicht oder nur in gewalt-
samster Weise herunter nehmen läfst, wird durch Hitze in Mohnöl,
Leinöl oder gekochtem Leinöl aufgelöst. Von der einen oder der
andern Art nimmt man, je nachdem man langszuneres oder schnel-
leres Trocknen Wünscht, 1 Teil zu 10 Teilen Terpentin und kann
diese Mischung gebrauchen wie die vorigen, denen aber im allge-
meinen der Vorzug zu geben ist, weil hierbei zwar die einzelne über-
malte oder retuschierte Stelle nicht hervortritt, aber die ganze
angerielwene Partie ein wenig nachdunkelt.
Makarts
Sikkativ
u n d
Malöl.
Unter diesem Namen empfiehlt die Firma P. J. Ulrich, Wien I,
das von ihr auf chemischem Wege hergestellte, reine Linolein.
Indem auf die Bemerkungen in Anmerkung 2, S. 84 verwiesen
wird, ist für den Gebrauch hinzuzufügen, dal's es hierzu meist mit
Terlaentingeist verdünnt werden und da es gleich dem Trockenöl
ein starkes Sikkativ ist, des langsameren Trocknens wegen einen
Zusatz von einigen Tropfen Kopaivaather erhalten mufs.
Anfltngern ist der Gebrauch aller solcher Mittel entschieden
abzuraten, da sie nicht Mafs halten, und weil ihre ganze ange-
strengte Aufmerksamkeit unverkürzt auf das Malen selbst zu
richten ist, als einzige Bedingung um ein gutes Werk herzustellen.
Allen Künstlern aber ist eindringlich anzuraten, bei der Anwen-