Lucanus Retuschierürnis.
Kopaivabalsam.
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erhält, so läfst sich schlecht malen, weil es sehr bald zu zäh
wird. Man mufs sich auch während des Malens nach geschehener
Anvsisehung mit dem Öl beeilen und nicht eher aufhören, als
bis man vollständig fertig ist.
Lucanus
Retuschierfirnis"
dient dazu, um die Stellen, welche man retuschieren will, an-
Zuwischen. Er besteht aus Dammarharz und Mohnölfirnis, wel-
cher eben dies gebleichte und dick gewordene, schnell trocknende
Mohnöl ist. Man reibt damit die Stellen, Welche man übergehen
will in derselben Weise, wie beim gebleichten Mohnöl angegeben
ist, so dünn wie möglich an und vertreibt ihn noch ein klein
Wenig über die Grenzen des Stückes, welches man retuschieren will.
Diese Anreibung ermöglicht dann einen recht dünnen Auftrag der
Farben, wenn man dies wünscht, sie erleichtert die Verbindung
mit den angrenzenden Partieen und bringt dann auch noch den
Vorteil, dal's dieübergangenen Partieen weniger leicht einschlagen,
(l. h. blind in der Farbe erscheinen. Dieser Firnis ist ein gutes
und unschadliches Mittel, aber man beachte wohl, dafs er so dünn
wie möglich aufgetragen werden mufs. Man gebraucht ihn und die
fßlgenden Mahnittel nicht nur wegen des Retuschierens einzehler
Stellen in gröfseren Partieen, sondern vorzugsweise auch wenn
man ganze Partieen sehr leicht mit dünnem Farbenauftrag über-
gehen oder lasieren will.
Der
Kopaivabalsaln.
Der K 0 p aivabalsam ist eigentlich ein natürlicher, langsam
ffocknenderHarziirnis, der aus ziemlich gleichen Teilen ätherischen
Üls und Harz besteht. Die diinnflüssigere Sorte desselben (Petra)
besteht aus fast gleichen Teilen Harz und ättherischem Öl, die
(lickflüssigere (Maracaibo) enthält mehr Harz und weniger ätheri-
sches Es ist eine besondere Eigentümlichkeit des Kopaiva-
sehe in Max vonPetten-
73'
1) Wer sich weiter hierüber unterrichten will,
kßfer: Über Ölfarbe, S. 27.