Volltext: P. L. Bouviers Handbuch der Ölmalerei für Künstler und Kunstfreunde

Vierter 
Abschnitt. 
Von den Ölen, Welche zur Ölmalerei 
werden, namentlich dem Leinöl und 
gebraucht 
Mohnöl. 
 Die Farben, von denen bisher in so eingehender Weise ge- 
sprochen ist, sind in den verschiedenen Arten der Malerei fast 
immer dieselben. Die Eigentiimlichkeit einer jeden dieser Arten 
der Malerei wird wesentlich durch das Bindemittel herbeige- 
führt, welches dieselbe gebraucht, um die Farbenteilchen festzu- 
halten, so wie sie der Künstler hingesetzt hat. In der Gouache- 
und Aquarellmalerei ist das Bindemittel das ganz geringe Quan- 
tum Gummi, in der Leimfarbe der Leim, in der Tempera die 
verschiedenen Arten vegetabilischen und tierischen Leims, in 
der Freskomalerei der Kalk oder eigentlich der über den Farben 
sich bildende Kalksinter. In der Ölmalerei sind es die trocknen- 
den Öle, das Leinöl, das Mohnöl und auch das Nufsöl. 
Diese Öle haben nämlich die Eigenschaft, an der Luft fest 
und trocken zu werden, aus dem flüssigen Zustand in eine durch- 
sichtige, feste und zähe Masse iiberzugehen, welche die Farben 
und die noch in den Ölen enthaltenen Fette einschliefst und 
bindet. Bei diesem Prozefs verändern sie weder ihr Volumen, 
noch ihre Durchsichtigkeit, sie machen die Farbenteilchen un- 
verschiebbar fest und dann nicht mehr verwischbar durch Fette, 
Öle und Firnisse. 
Während 
aufgetragene , 
überall in den anderen Arten der Malerei die frisch 
d. h. also nasse Farbe mehr oder weniger, aber 
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