Volltext: P. L. Bouviers Handbuch der Ölmalerei für Künstler und Kunstfreunde

Kaifeoschwarz zu bereiten. 
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Schwarz 
VOIL 
Kaffee 
Zll 
bereiten. 
Man verschaffe sich eine Quantität Kaffeesatz, der aber nicht 
mit Cichorie oder anderen fremden Substanzen vermischt sein 
darf. Man mufs davon so viel haben, dafs man damit die eiserne 
Büchse vollkommen anfüllen kann. Den Kaffeesatz läfst man trocken 
werden, so dafs nicht die geringste Feuchtigkeit darin bleibt, füllt 
dann die eiserne Büchse damit und stöfst ihn darin fest zusammen. 
Es ist wesentlich, dafs das Pulver, sehr fest in der Büchse zusam- 
men geprefst, diese bis oben vollständig anfülle, so dafs der Deckel 
überall fest aufliegt, mithin zwischen beiden gar kein leerer Raum 
ist, wenn man den eisernen Deckel fest auf den Kaffeesatz drückt. 
Vorher versorge man sich mit der Tlionart, deren sich die Töpfer 
zu den irdenen Tiegeln und zum Kitten bedienen, nicht mit ein- 
fachem Lelnn, der im Feuer leicht Risse bekommt. Man mache 
diesen Thon mit etwas Wasser an und knete ihn bis zur Konsi- 
stenz eines guten Kitts, was sehr bald geschehen ist. Damit be- 
streiche man das ganze Äufisere der Büchse, ungefähr drei Linien 
dick und wo der Deckel aufsitzt, noch etwas dicker, so dafs 
nichts von dem Eisen irgend wo zu sehen ist. Diesen Über- 
zug lasse man am Feuer oder an der Sonne trocken werden, 
bis gar keine Feuchtigkeit mehr in ihm ist. Indem man dafür 
sorgt, dafs diese Hülle sich nicht löst, lasse man die Büchse bei 
einem starken Feuer, wie das einer Schmiede oder eines Ofens, 
der kein Flammenfeuer, aber noch genügend glühende Kohlen hat, 
rot glühen. Sowie die Büchse sich erhitzt, bemerkt man, trotz des 
Eisens und des Überzugs von Thon, bläuliche Flammen von allen 
Seiten daraus hervorgehen, wie vor einem Lötrohr. Dies sind 
Gase aus den Rückständen des flüchtigen Öls vom Kaffee, die trotz 
der Hindernisse sich Luft machen, und sich sogleich entzünden. 
Wenn man diese blauen Flammen nicht mehr sieht und die 
ganze Büchse stark rot glüht, so nimmt man sie aus dem Feuer 
und zwar vorsichtig, damit die Zange den aufgelegten Thon nicht 
beschädigt, und läfst sie erkalten; dann ist das Schwarz fertig. Ehe 
man aber die Büchse öffnet, nehme man mit einem Messer allen 
Thon von derselben sorgfältig ab, dal's nicht das Geringste davon 
an dem Verschlufs und den Zusammenfügungen zurückbleibt. Zu
	        
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