Volltext: Handbuch der Oelmalerei für Künstler und Kunstfreunde

Kaffeeschwamz. 
Papivrschwarz. 
Korkschwarz. 
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reiben lässt, auch trocknet das Kaffeeschwvarz besser als dasWein- 
rebenschwarz. Uebrigens hat es einen sehr feinen und bläulichen 
Ton, und ob es gleich kein tiefes Schwarz ist, so hat doch die 
Erfahrung gelehrt, dass es sich mit allen übrigen Farben vortref- 
lich verbindet. Wir erhalten dieses Schwarz von einem unserer 
Landsleute, einem geschickten Landschaftsmaler, welcher sich ge- 
wöhnlich in Berlin aufhält, von eben demselben, welcher ein Mittel 
entdeckt haben will, das Neapelgelb zu reinigen 1). (Ueber die Art 
es zu bereiten, siehe die zwölfte Lection.) 
Papierschwarz. 
Dieses Schwarz ist von derselben Art, wie das Weinreben- 
schwarz. Zwar ist es viel leichter zu reiben, allein es erfordert 
eine langweilige und verdriessliche Arbeit, um es herzustellen, und 
0b es gleich sehr gut ist, so sind wir doch so reich an Schwarz, 
dass ich mich nicht lange dabei aufhalten werde. Es ist sehr 
milde, hat einen schönen feinen Ton, der graubläulich ist. Mit 
Weiss oder gelben Farben vermischt, bedient man sich dessen 
mit Nutzen in der Landschaft oder sogar im Fleisch. (Ueber 
dessen Bereitungsart sehe man die Note der dreizehnten Lection.) 
Korkschwarz. 
Dieses Schwarz ist das leichteste, feinste und blaufarbigste 
unter allen. Einige meiner Freunde nennen es After-Ultra- 
marin, weil es in den Mischungen fast eben so feine Töne als 
das Ultramarin hervorbringt. Dies will in der That viel sagen. 
Es ist so fein, sogar vor dem Reiben, dass man es fast gebrau- 
chen könnte, wenn man es blos mit dem Spachtel anmacht, welche 
Eigenschaft es mit dem Kaffeeschwarz gemein, hat. Indessen so- 
wohl das eine als das andere ist viel schöner und besser zu ver- 
arbeiten, wenn man es unter den Laufer bringt.  
Dasselbe gilt von allen Farben, je besser man sie reibt, desto 
besser sind sie, dies ist eine ausgemachte Sache. Deshalb muss" 
1) Hr._ Freschwise, einer unserer Collegen und Mitglied der Gesell- 
schaft Zur Hebung der Künste (Societe pour Pavancement des arts), die unter 
dem Schutz der Regierung zu Genf errichtet ist, sowie meine beiden Freunde, 
Hr. Töpfer und Massot. 
	        
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