Erste
Lection.
Gemischtes
Braun.
die des Regenbogens, welche die Lichtstrahlen hervorbringen und
alle sichtbaren Gegenstände erleuchten. Man wird vielleicht ein-
wenden, dass ich dabei weder der violetten, noch der grünen,
noch der Orangefarbe gedenke; hierauf antworte ich, dass sie in
der That in diesen drei Farben enthalten sind, denn mit Blau
und Gelb macht man grün, mit Carmoisin (eine Art Roth) und
Blau erhält man violett, und aus Roth und Gelb entsteht die
Orangefarbe.
Hier hat man also alle wirklichen Farben des Regenbogens.
Man kann also dieses Braun componiren, und ihm den ver-
langten Ton geben, indem man eine oder die andere von den
drei Farben vorherrschen lasst. Also kann man es grünlich
machen, wenn man wenig Lack hinzusetzt; violett, wenn man
wenig Gelb hinzuthut; röthlich, wenn man Wenig Blau damit ver-
mischt. Die Farbe wird warm und orangenartig, wenn man
wenig Blau hinzusetzt und das Gelbe und Rothe vorherrschen
lässt etc.; endlich wird ein vollkommen schönes Braun entstehen,
wenn man diese drei Farben zu gleichen Theilen mit einander
vermischt, wobei man jedoch behutsam und sparsam mit dem
Berli nerblau sein muss, welches die Eigenschaft: hat, die natür-
liche Farbe der beiden anderen gewissermassen zu verlöschen und
in sich zu verschlucken. Mit diesen Lasuren, mehr oder weniger
stark oder schwach aufgetragen, und je nachdem man Blau, Gelb
und rothen Lack, mehr oder weniger dunkel oder hell dazu
nimmt, erhält man alle nur denkbaren Tinten.
Beispiel. Mischung zu einem Braun, womit eine schon etwas
entfernte Fläche, oder jeder andere Gegenstand, den man nicht
zu sehr dunkel haben will, lasirt werden soll, wie z. B. Baulich-
keiten, Felsen, Dickicht von Bäumen, Terrain, eine Draperie u. dgL,
oder sogar eine Schattenparthie im Fleisch:
rosa Lack Nr. 11,
helles Ultramarin Nr. 15,
heligelber Ocker Nr. 4.
Man mische diese drei Farben, und lasse diejenige vorherr-
schen, welche man für gut beiindet, wie ich oben erklärt habe,
allein niemals lasire man über das, was man die Fernen nennt,
die bereits einen bläulichen Ton angenommen haben.