Volltext: Handbuch der Oelmalerei für Künstler und Kunstfreunde

Curmizl  
Verschiedene 
andere 
und 
Lacke. 
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Purpur-Farbe geben. Gewiss werden sehr viele darunter sein, 
die grau werden, und diese taugen nicht, um daraus Nr. 13 zu 
verfertigen. Selbst die Krapplacke werden bei dem Verbrennen 
grau, und dieses beweiset, dass es doch nicht auf die Beständig- 
keit in ihrem natürlichen Zustande ankommt, um zu urtheilen, 
0b sie auch zum Brennen tauglich sind. (Man sehe den Artikel 
von dem gebrannten Lack Nr. 15.) 
Was die übrigen grünen, violetten und tausend andere Lacke 
betrifft, die bei den Farbenhandlern häufig zu finden, so können 
die einen besser sein als andere, besonders unter den grünen; 
allein wozu dient dieses? Haben wir nicht eine Palette, die uns 
alles dieses in sicheren und erprobten Farben geben kann? Würde 
es nicht Selbsttauschung sein, wenn wir es auf gut Glück an- 
kommen lassen wollten, um zweifelhafte Farben zu gebrauchen, 
deren wir nicht benöthigt sind, und wegen deren entsprechender 
Qualität wir achtzehn bis fünfundzwanzig Jahre zur Probe warten 
müssen? 
Allein wenn uns Farben vorgezeigt werden, die ein gutes 
Ansehen haben, und die sehr gerühmt werden, so nehme man 
eine Probe davon und mache Versuche.  
Dadurch kann man sich überzeugen, Ob eine Farbe an und 
für sich nicht nur gut und dauerhaft ist, sondern was mehr ist, 
0b sie sich auch mit anderen Farben gut verträgt. 
Hierauf mache man zwei Versuche mit Gummiwasser, weil 
auf diese Art die Sonne, Luft und das Licht viel schneller auf 
die Farbe wirken können, mithin weniger Zeit nöthig ist, um 
die Beständigkeit der Farbe zu erproben. Alsdann mische man 
eine andere Portion von dieser neuen Farbe mit mehreren von 
denen, welche man gewöhnlich gebraucht, z. B. mit Weiss, Zinn- 
ober, mit allen gelben und blauen, sogar mit braunen und schwar- 
zen Farben, die bei dem Untermalen zum Impastiren gebraucht 
werden. Diese Versuche trage man dergestalt auf, dass an der 
einen Seite ein hinlänglich starker Farbenauftrag sich befinde, 
ohne dass dessen zu viel ist. Diesen trage man allmälig immer 
schwacher bis an die entgegengesetzte Seite auf, gleichsam wie 
ein Schatten, der sich in das reine Weiss verliert. Wenn man 
bis zur schwächsten Tinte gekommen ist, welches viel geschwinder
	        
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