Volltext: Handbuch der Oelmalerei für Künstler und Kunstfreunde

Mumie, 
Qtil 
grain, Minnralgellw 
51 
worfen habe, anzuführen, so werde ich sie zwar nicht alle näher 
beleuchten, allein ich kann doch nicht unterlassen, im Vorbei- 
gehen ein Wort von denen zu sagen, die am meisten in Gebrauch 
sind, damit man sie zu vermeiden suche. 
Von der Mumie. 
Diese Farbe, welche genug bekannt, ist weder an der Luft 
noch an der Sonne beständig. Sie hat die Farbe des Preussi- 
sehen Brauns Nr. 22, nur dass sie viel gelblicher ist. Sie trocknet 
noch viel schwerer als der Asphalt. Es ist ein wirkliches Erd- 
pech wie das letztere, und noch überdies von fetter Körper- 
lichkeit. Dieses ist genug, um sie zu verwerfen, und um so mehr, 
als sein Ton vor den guten oben angeführten Braunen nichts 
Vorzügliches voraus hat. 
Von allen Stils de grain l) 
(Schüttgelb, Beergelb). 
Weder das eine noch das andere ist dauerhaft, sie verschwin- 
den alle mehr oder weniger, selbst das so gerühmte Englische ist 
nicht viel beständiger als die übrigen, mithin unnütz. Was das 
Stil de grain von Troyes betrifft, so verdient es kaum Erwäh- 
nung, es ist gleichsam nur ein Frühstück für die Sonne. 
Ich komme in Versuchung zu glauben, dass" die hübschen 
Gemälde von Breughel und seinen Anvenvandten, deren Baume 
und Fernen so blau geworden sind, mit dieser schlechten Farbe 
für das Grüngemalt sind, und dass ihr Grün während des Malens 
von sehr gutem Farbenton war, allein das Gelb ist ganz ver- 
schwunden, und nur das Ultramarin ist übrig geblieben. 
Das Mineralgelb 
Dies Gelb, welches man seit einiger Zeit nur zu häufig ge- 
braucht, ist eine sehr schlechte Farbe, die aus dem Quecksilber 
verfertigt wird. Sie wird sehr bald schwarz, allein man lässt 
sich durch seine schöne gelbe Jonquille-Farbe verführen. Das 
Neapelgelb ist, ungeachtet seiner Fehler, viel besser, obgleich 
sein Ton nicht so lebhaft ist. 
 
1] Der Farbestoß aller Stils de grain ist aus PHanzenstoEen 
von denen das Wau (Reseda, luteola) noch das beste ist. 
 
gezogen, 
E.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.