Bister).
(Farbe des
Preussisch Braun
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man damit lasirt, dem Auge naher gebracht werden, dergestalt,
dass man sich wohl zu hüten hat, sie anders als auf den vor-
dersten Gründen des Gemäldes anzuwenden, die dem Auge des
Zuschauers als die nächsten erscheinen sollen. Man kann übri-
gens nicht alle Fälle angeben, in welchen es gut ist, diese oder
jene Farbe zu gebrauchen, allein das bereits Gesagte wird für
jeden verständigen Leser hinreichend sein, um ihm eine richtige
Idee von den Eigenschaften dieser Farbe und deren Gebrauch zu
geben.
Weil diese schöne Farbe mit der Zeit nachdunkelt, so muss
man sparsam damit umgehen und nur kleine Quantitäten auf-
tragen, d. h. etwas weniger als der Raum, welchen man bear-
beitet, zu erfordern scheint.
Preussisch
Braun
(Farbe
des
Bister).
Diese Farbe gehört zu denjenigen,
reiten muss. Man ündet sie nicht im
die man
Handel.
be-
sie
selbst
nenne
sich
Ich
Preussisch Braun, weil man diese Farbe mit jedem mitteldunk-
len 1) (nicht englischem) Berlinerblau erhält, denn mit dem letz-
teren gelingt sie nicht. Ich kann die Ursache davon nicht angeben,
allein es ist eine ausgemachte Sache und beweist, dass-zwischen
der Composition des Berlinerblau, welches in England fabricirt
wird, und dem aus anderen Ländern, ein wesentlicher Unterschied
ist. Daher ist das gewöhnlicheBerlinerblau dem englischen vor-
zuziehen, aber nicht als blaue Farbe, sondern blos in den zwei
Fallen: erstens, um den jetzt erwähnten Bister daraus zu verfer-
tigen, zweitens, urn ein vortreflliches Schwarz dadurch zu er-
halten, dessen wir bald gedenken werden. Ausserdem habe ich
jederzeit dem englischen Berlinerblau vor allen übrigen Arten als
blaue Farbe den Vorzug gegeben.
Ich kann den Gebrauch dieser schönen Bisterfarbe nicht
genug empfehlen, sie vereinigt in sich alle Vortheile des Asphalt,
giebt gebrannt eine schwere und undurch-
Rothbraune neigt, das hellblaue dagegen eine
1) Das dunkle Berlinerblau
sichtige Farbe, die sich sehr in's
schwache, zu gelbliche Farbe.