Volltext: Handbuch der Oelmalerei für Künstler und Kunstfreunde

Ultramarins. 
Gebrauch des 
Sehr dunkles, feinstes Ultramarin. 
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nur sehr wenig davon nehmen, besonders im Sommer, denn sie 
trocknet so schnell, dass man zur Vollendung der Arbeit keine 
Zeit übrig behält. In diesem Falle nehme man lieber das The- 
nard'sche Blau, welches nicht so geschwind trocknet. 
Wir haben eben gesagt, dass man bei der Vollendung eines 
Bildes das Berlinerblau bei allen Fleischtönen vermeiden soll, in- 
gleichen bei allen zarten und hellen blauen Farben, den Lila,- 
tönen etc., und will man die Kosten des Ultramarins nicht daran 
wenden, so brauche man das Thenardlsche Blau im Sommer und 
die Schmalte im Winter, oder nach Belieben auch dies The- 
nard'sche Blau. 
Mit dunkelblauen Stoffen verfahrt man ganz anders, beson- 
ders bei wollenen, plüsch- und sammetartigen Zeugen, wie 
Tuch, wollene Decken, Friese etc. Diese malt man mit Berliner- 
blau, mit mehr oder weniger Schwarz, dunklem Lack, Braun- 
roth und Weiss vermischt. (Man sehe hierüber die zwanzigste 
Lection über die Draperie überhaupt, wo von diesem Artikel um- 
ständlicher gehandelt wird.) 
In dem Artikel Berlinerblau wird man auch erfahren, dass 
diese Farbe zur Mischung des Grün sehr vortheilhaft zu gebrau- 
chen ist, wozu sich in vielen Fallen das Ultramarin nicht immer 
eignet. 
Sehr 
dunkelblaues 
Ultramarin 
VOD 
der 
feinsten 
Sorte. 
Da alle Eigenschaften des Ultramarins von einerlei Substanz, 
nämlich vom Lapis Lazuli herrühren, S0 habe ich zu dem, was 
ich im vorigen Artikel gesagt, nur noch wenig hinzuzufügen. Da 
die Ultramarinarten sich von einander, je nachdem sie mehr oder 
weniger mit Blau gesättigt sind, unterscheiden, so wird man also 
natürlicher Weise die dunkelsten für alle Töne, die Kraft und Tiefe 
fordern, aufbewahren, oder ganz rein für blaue Gegenstände oder 
mit Schwarz Nr. 33 vermischt in den dunkelsten Schatten der 
Carnation, wogegen die helleren Ultramarinarten zur Mischung 
solcher Fleischtöne, die sanfter und nicht so dunkel sind, dienen. 
(Man lese hierüber die achtzehnte Leetion, wo von der Mischung 
der Töne zur Vollendung des Fleisches die Rede ist) Es ist 
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