des Ultramarins.
Gebrauch
Vorbereitung
dazu.
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Gelb, bis man zu den höchsten Lichtern gelangt, die man ausspart
und reservirt, um sie blos mit dem ganz reinen Weiss zu decken.
Nichtsdestoweniger sorge man, die verschiedenen Lichter breit zu
halten, das heisst etwas mehr ausgebreitet, als sie im Modell
sind, und sie ganz unmerklich in das Weiss übergehen zu lassen,
damit nichts Abgeschnittenes und Hartes zu sehen ist. Man male
seine ganze Draperie mit Sorgfalt, indem man mit Aufmerksam-
keit die wichtigsten Falten mit ihren Schatten und in ihrer rich-
tigen Modellirung an Ort und Stelle legt, welches nothwendig ist,
wenn man zum zweiten Male durch blosse Lasuren übermalen
soll und man so wenig als möglich von Neuem impastiren will.
Wenn die Untermalung recht trocken ist und man sie wieder
vornimmt, um das Werk zu vollenden, alsdann macht man ganz
reines Ultramarin an und übergeht es mit einer fast gleichen
Lasur überall, so wie beim Tuschen, indem man zugleich dar-
auf aufmerksam ist, solche Parthieen mit etwas mehr Blau zu
bedecken, bei welchen es nöthig zu sein scheint, und hierzu be-
diene man sich des weissen gebleichten Oels l). Ist dieses ge-
schehen, so nehme man nochmals alle Falten, Schatten etc. mit
Fleiss vor, während die Lasur noch frisch "ist, und vollende die
Stoffe in allen Parthieen, indem man bald da bald dort einige
gebrochene Töne und einige bräunliche, violettartige, grünliche
Wiederscheine etc. hineinspielt, wenn die Natur oder das Original
uns dieses andeutet. Allein man erhalte die Lichter rein, und
wenn man Für gut beündet, einige F altenaugen mit mehr Im-
pastirung der Farbe starker zu modelliren, so thue man dieses
mit Geist und Freiheit mit einer Mischung aus Ultramarin und
1) Allezeit, wenn man eine Farbe mit einer Lasur übergehen will, ver-
gesse man nicht, ein Viertel oder wohl gar ein Drittel Trockenöl hinzuzusetzen,
besonders bei den Farben, welche schwer trocknen.
Da das gewöhnliche 'I'r0ckenöl sehr dunkelrothbraun ist, so rathe ich an
dessen Stelle weisses gebleichtes Oel zu gebrauchen, in allen den Fällen, wo
zu befürchten ist, dass die Farbe zu trübe Werde, wie dieses der Fall ist bei-
dem zarten Rosa, dem hellen Blau, Lila, Röthlichblau, Meergrün und den gel-
ben Farben- etc. (Was gebleichtes Oel ist, siehe die achte Lection.) Wenn
man von diesem gebleichtem Oel Gebrauch macht, so muss man die ganze Farbe
damit anmachen, ohne gewöhnliches Oel hinzuzusetzen, weil das gebleichte Oel
nicht so trocknend ist als das Troekenöl.