des Ultramarin.
Gebrauch
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marin übergeht. Ich sage es den jungen Künstlern zum Voraus,
dass diese Untermalung des Himmels ihnen nicht schön blau
genug erscheinen wird und dass sie in Versuchung gerathen wer-
den, ihn mit reinem Berlinerblau, das mit Weiss vermischt wor-
den, anzulegen allein sie werden sehen, dass sie eine harte
schneidende Farbe erhalten, welche immer mehr oder weniger
durch das Ultramarin, das sie darüber legen, hervorstechen wird,
wogegen, wenn sie ihre Anlage mit der angegebenen Mischung
aus Schwarz machen, ihr Himmel sehr harmonisch ausfallen wird,
wenn sie nur jedesmal viel Weiss in den Ton mischen und ihn
noch etwas heller halten als beabsichtigt ist, denn das Schwarz
und besonders das Berlinerblau dunkelt stets etwas nach und
wird nach einiger Zeit viel starker. Ausserdem setzt man zum
Schwarz und Berlinerblau etwas Lack oder chinesischen Zinnober
(aber sehr wenig), damit das Berlinerblau sich nicht in das
Grüne neigt, denn das ist sein Hauptfehler, besonders wenn es
nicht von der besten Art ist.
Wenn man einen stürmischen und wolkigen Himmel anlegt,
so muss man gar kein Berlinerblau dazu nehmen. Schwarz,
Weiss und bisweilen etwas hellrother Ocker sind die Farben,
die sich am besten dazu eignen. Der blauliche Ton, welchen
Schwarz tätig oder i": mit Weiss vermischt liefert, ist schon
stark genug, so dass, wenn man blos ein Drittheil Berlinerblau
hinzusetzt, man einen hinlänglich blauen Ton für die Unterma-
lung der Gewänder, des Wassers, des Himmels und aller übrigen
Gegenstände erhält, die kein so lebhaftes Blau zum Untermalen
erfordern, wie einige Blumen und Gewänder von sehr zartblauer
Seide. In dem letzteren Falle muss man die starken Lichter mit
Ultramarin anlegen, das mit _Weiss vermischt ist; allein diese
Fälle Sind selten. Was bei diesen Gelegenhgiten noch am besten
wäre, ist, die lichten Stellen mit reinem Weiss zu malen, und
wenn die Untermalung trocken ist, das Ganze mit Ultramarin zu
1) Ich sage ein- für allemal, dass das Berlinerblau, welches in England
fabricirt wird, weniger als andere Arten sich verändert. Wenn ich also von
Berlinerblau rede, so verstehe ich englisches darunter, wenn ich nicht das
Gegentheil bestimme.