Volltext: Handbuch der Oelmalerei für Künstler und Kunstfreunde

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Erste Lection. 
Ultramarin, Kennzeichen. 
vervielfältigen diese also nur aus Speculation, um 
nach seinem Vermögen verkaufen zu können 1). 
davon an Jeden 
Charakteristische Kennzeichen des Ultramarins. 
Von dieser Farbe kann man, wegen ihrer Vortrefflichkeit, 
sagen, dass ohne dieselbe man sich nicht scl1meicheln darf, 
brillante und dauerhafte Werke zu verfertigen. Dieses Blau ist 
keiner Veränderung unterworfen und greift keine andere Farbe 
an; es widersteht dem lebhaftesten Feuer, ohne die Schönheit 
seiner Farbe zu verlieren, und wenn man ihm etwas vorwerfen 
könnte, so wäre es dieses, dass es, mit Oel gebraucht, je älter 
es wird desto mehr an Intensität zunimmt und nicht im Gering- 
sten seinen Glanz verliert und schwach wird, dergestalt, dass 
man vielmehr besorgt sein muss, es zu gesättigt zu gebrauchen, 
sondern man hat das Gegentheil zu befürchten, besonders in dem 
Himmel und in den sanften Halbtönen des Fleisches etc. 
(Siehe bei der siebenten Lection das sichere Mittel, das reine 
Ultramarin zu erkennen und von dem falschen zu unterscheiden.) 
den man von dem Ultramarin machen muss. 
Gebrauch, 
Diese Farbe ist für die Untermalung viel zu kostbar und 
würde auch unnütz sein. Indessen nehme ich eine reine und hei- 
tere Luft davon aus, wenn man über eine gold- oder rothgelbe 
Grundirung malt, wie ich dieses in einem anderen Artikel anzu- 
rathen willens bin. Allein zu jedem anderen Himmel oder jeder 
anderen Untermalung muss man statt des Ultramarins eine von 
den bläulich-schwarzen Farben 2) gebrauchen, die man für die 
Schatten mit einem Drittheil guten englischen Berlinerblaues ver- 
mischt und nach Verhältniss so viel Weiss als nöthig ist, der- 
gestalt, dass der Ton angenehm graublau wird. Dieser Ton, der 
sehr sanft ist und sich nicht verändert, wird so schön werden 
als man wünscht, wenn man ihn bei der Uebermalung mit Ultra- 
1) Siehe die siebente Lection. 
2) Die besten unter den bläulich-schwarzen Farben sind diejenigen, die 
auf der Tafel mit "h" bezeichnet sind, und besonders Nr. 31, das Schwarz, 
welches aus Stückchen feinen Korkes verfertigt ist.
	        
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