Roth.
Englisch
Blau.
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mischt oder rein sein, so wie die Farbe der Draperie es mit sich
bringt. Es giebt auch andere Falle, wo seine lebhafte und kräf-
tige Farbe anwendbar ist, allein dessenungeachtet muss man sehr
sparsam damit sein, besonders in der Fleisohfarbe und vorzüg-
lich statt der anderen Braunrothe Nr. 7 und 8 keine Mischungen
davon machen, weil es so stark färbt und ergiebig ist, dass man
nicht Herr darüber wird und Alles in's Roth gefarbt wird. Man
gebraucht es blos zu rothen Gewändern, wie ich schon gesagt,
daher lohnt es sich nicht der Mühe, es täglich auf die Palette zu
setzen und wegen so geringen Gebrauchs eine Blase davon zu
machen. Man begnüge sich, es in Pulver zu haben, das schon
ganz mit Wasser abgerieben ist, und vermische es mit Oel in den
seltenen Fallen, wo man es für nöthig erachtet. Es ist ein Roth,
das man allenfalls entbehren kann. Das Roth Nr. 8 ist zu Allem
hinreichend. Ich führe es hier blos um deswillen an, damit man
wisse, was daran ist, und damit man sich durch seine lebhafte
Farbe nicht so leicht verführen lasse. Uebrigens kenne ich keine
anderen nachtheiligen Eigenschaften von ihm, ausser dass es
etwas hart und zu ergiebig ist, welches bei Vermischungen sehr
unangenehm, jedoch nicht, wenn es rein gebraucht oder mit
schönem dunklen Lack, für die dunklen Falten der rothen oder
carmoisinrothen Gewänder, oder für die starken Drucke der Na-
senlöcher, des Mundes etc. vermischt wird.
Blau.
Helles
Ultramarinblau, das
Dunkelblau fällt.
S eljr
wenig
in's
Eigentlich giebt es nur zwei Arten von gutem Blau in der
Oelmalerei, nämlich für einige Dinge das Ultramarin und für
andere das Berlinerblau. Indessen habe ich noch zwei andere
angegeben, nämlich die Schmalte und das Thgnardlsßhe Blau.
Die beiden letzteren blauen Farben sind Produote, die aus dem
Kobalt gezogen worden.
Das Ultramarin ist keine durch Kunst erzeugte Farbe, son-
dern wird aus einem Stein oder Marmor verfertigt, den man
Lapis Lazuli nennt. Dieser Stein ist sehr kostbar, die Alten