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Anhang.
Restauration
der Gemälde.
Uebertragung der ganzen Malerei auf eine neue Leinwand,
aber zur grössten Aufmerksamkeit, Sorgfalt und Ueberlegung
sollen und müssen diese Bedenken allerdings auffordern.
Es liegt auf der Hand, dass die Mittel zur Reinigung diesel-
ben sind, die überhaupt Schmutz aller Art fortbringen und besei-
tigen können, mit Berücksichtigung der Eigenthiimlichkeit des
Materials eines Gemäldes. Zur Verwendung kommen also:
An Substanzen:
An
Wasser,
Seife,
Schwarze Seife,
Leinöl, Mohnöl, Nussöl,
Terpentinöl,
Spiritus,
l3utzwasser.
Gegenständen:
Schwämme,
Baumwolle,
Leinwand,
Borstpinsel,
Messer verschiedener Art,
Schabeisen,
Nadeln, spitze Hölzchen etc.
Alles einfache, dem Zweck entsprechende lilittel, keine Ge-
heimmittel, die es hierbei nicht giebt. Das Geheimniss beruht
in der verständigen Anwendung, die für jeden besonderen
Fall eine besondere sein muss. Im Allgemeinen lasst sich nur
feststellen, dass das gelindere und unschädlichere Mittel dem
schärferen und gefahrlicheren vorgezogen werden muss. Wo also
Wasser genügt, nimmt man keine Seife und noch weniger Spiri-
tus oder Putzwasser, wo das Reiben mit dem Finger ausreicht,
nimmt man keinen Schwamm oder Borstpinsel etc. etc.
Vielfältig ist und wird noch jetzt bald als ein verstarkendes
Mittel zur Reinigung, bald als ein milderndes für den Spiritus die
Pottasche bei der Bilderrestauration gebraucht. Ihre Anwen-
dung ist jedoch entschieden abzurathen, da es scheint, dass
sie nicht ganz wieder fortgeschaift werden kann und dann, wenn