Volltext: Handbuch der Oelmalerei für Künstler und Kunstfreunde

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Lection. 
Fünfunddreissigs te 
der 
Reinigung 
Werkstatt. 
weiss nimmt und man darauf bedacht ist, vor dem Eintritte in 
ein solches Zimmer seine Füsse von Sand und. Erde zu reinigen. 
Ich habe dergleichen Fussböden gesehen, die dreissig Jahr alt 
und noch nicht abgenutzt waren. 
In reichen Häusern liebt man diese Fussböden und treibt 
einen gewissen Luxus damit, man lasst sie wie Fussteppiche 
malen, in der Mitte eine Rosette mit Einfassungen und Blumen- 
gehangen in zierlicher Anordnung, so dass man bei dem ersten 
Anblicke einen wirklichen Wollenteppich zu sehen glaubt. 
Leute, die darin geschickt sind, verfertigen dergleichen 
Malereien sehr schnell, ob sie gleich mit Anwendung verschie- 
dener Farben Alles ebenso nachahmen, wie es_an einem wirk- 
lichen Teppich von Wolle ist. Allein ich gedenke dieses Ver- 
fahrens nicht blos als einer Verschönerung, sondern um es 
in einer Malerwerkstatt anzuwenden. Zu diesem Zweck bedarf 
es natürlich nur eines einfachen Anstrichs von einer gelben, 
etwas lichten Farbe, denn man will nur den Fussboden waschen 
können, ohne den geringsten Staub zu machen. 
Ich erinnere blos noch, dass diese Malerei einige Wochen 
lang einen starken Geruch hat und sehr ungesund ist, daher 
man das Zimmer lüften und nicht eher bewohnen muss, bis es 
vollkommen trocken und ohne Geruch ist. 
V erfahren, 
gestrichene 
Fussböden 
ZU 
Waschen. 
Man nimmt zwei Fässer, wovon das eine leer, das andere 
zu zwei Drittheilen mit Wasser angefüllt ist. In das letztere 
taucht man einen grossen Lappen, zieht ihn heraus, und nach- 
dem man das überflüssige Wasser ausgedrückt hat, faltet man 
ihn auseinander und breitet ihn ganz platt auf dem Fussboden 
aus. Nun fängt man an einem Ende des Zimmers an, indem man 
die unteren Enden des Lappens mit den Händen halt, rückwärts 
zu gehen und das Uebrige, den Lappen vor sich, nach zu ziehen. 
So geht man bis zum anderen Ende des Zimmers, hebt hierauf 
den Lappen auf, drückt und ringt ihn aus in das leere Fass, 
während man ihn ein oder zwei Mal in das andere eintaucht, 
um alle Unreinigkeit herauszuwinden. Wenn er nun ziemlich 
rein und ausgedrückt ist, so taucht man ihn in das reine Fass
	        
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