Reinigung
der
Werkstatt.
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das Holz zu beschädigen. "Nichts ist besser für eine Werkstatt;
man reinigt und wäscht sie mit grösster Leichtigkeit, ohne den
geringsten Staub zu verursachen. Ich will daher angeben, wie
man in Deutschland und Holland die Parquets mit Oelfarbe sehr
dauerhaft anstreicht. Wer dieses Mittel in seiner Werkstatt an-
wendet, wird sich sehr wohl dabei befinden, auch ist bei die-
ser Art Fussboden kein Fleck zu befürchten.
Verfahren,
den
Fussboden
Zll
streichen.
Wenn der Tischler seinen Fussboden gelegt hat, so trankt
man ihn mit sehr heissem Leinöl, das man mit einem grossen
Pinsel überall Vgleichmassig aufstreicht; diesen ersten Anstrich
lässt man trocknen, und da dies im Sommer geschehen muss, so
dringt er bei günstiger Witterung bald in das Holz.
Wenn Alles eingesogen zu sein scheint, so macht man einen
zweiten, sehr reichlichen Oelanstrich, hierauf einen dritten, und
selbst einen vierten, wenn es nöthig ist, indem man immer den
vorhergehenden wieder trocken werden lasst. Wenn endlich das
Holz ganz voll gesogen und das Oel, ohne einzuziehen, auf der
Oberfläche stehen bleibt, so ist es genug, man lasst es trocknen
und füllt alle Ritzen und Löcher des F ussbodens sorgfältig mit
gutem Glaserkitt aus 1). Hierauf streicht man den Fussboden
mit einer beliebigen passend erscheinenden Farbe an, nur muss
die Hälfte Bleiweiss darunter kommen, das mit gekochtem Lein-
oder Nussöl angemacht ist, aber kalt und ohne alle Beimischung
von irgend einer Essenz oder anderen Zuthat. Diesen ersten
Anstrich lässt man trocknen, übergeht ihn mit einem zweiten
und mit einem dritten, der dünner ist wie die übrigen. Dies ist
hinreichend für eine lange Dauer des Anstrichs, wenn man nur
nicht Kreide oder sonst ein schlechtes Weiss statt des Blei-
1) Soll der Glaserkitt gut und dauerhaft sein, so muss er aus Bleiweiss
ohne Beimischnng von Kreide verfertigt sein; allein man kann etwas rßthßll
oder gelben Ocker oder Schwarz etc. hinzuthlm, um ihm die weisse herbe zu
nehmen. Man verrniseht es mit gekochtem Leinöl und thut nur so viel davon
hinzu, als nöthig ist, um eine sehr steife Paste zu machen, die man mit einem
starken runden Holze und auf einem harten Steine -oder starken Brette stösst
und wendet, wenn dies genügend geschehen ist, so ist sie gut.
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