Der französische Firniss.
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schaften desselben. Ist man daher nicht ganz sicher in dieser
Beziehung, so thut man besser, ihn direet sich zu verschreiben.
In den kleinen viereckigen Originalfläschchen, wenn sie nicht an-
gebrochen werden, erhält sich derselbe so lange, als überhaupt
sich Spiritus erhalten kann, wenn keine Luft dazutritt.
Kurze Wiederholung der beim Gebrauch des französischen
Firnisses vorzüglich in Betracht kommenden Punkte.
1) Die Malerei muss so trocken sein, dass sie nicht klebrig
bei der Berührung erscheint; mit wenig Farbe und vieleg
Oel gemalte Stellen müssen vollkommener trocken sein. _
2) Nachdem das Bild gewaschen, ist mit grösster Sorgfalt dar-
über zu wachen, dass auch nicht die geringste Feuchtigkeit
auf dem Bilde sei, wenn der Firniss darauf gebracht wird.
3) Er muss möglichst dünn aufgetragen werden, und zwar, je
frischer die Malerei, mit um so weicherem Pinsel.
4) Bereits überzogene Stellen dürfen nicht sogleich wieder mit
dem Firniss berührt werden.
5) Die unberührt. gebliebenen Stellen sind am folgenden Tage
einzeln zu übergehen, wo man alsdann nicht mehr zu scheuen
hat, auch auf das schon Ueberzogene zu kommen, immer
aber dünn und mit verstrichenen Rändern.
6) Mit derselben Vorsicht" kann man überhaupt auch nur ein-
zelne Stellen eines Bildes damit überziehen."
7) Man malt erst am folgenden Tage darüber, obgleich man es
nach einer Stunde könnte.
8) Man hat sich zu hüten, nicht zugleich über geiirnisste und
nicht geßrnisste Stellen zu malen, falls letztere nicht voll-
ständig ausgetrocknet sind.
9) Ueber fertige Bilder ist ein mehrmaliger Ueberzug noth-
wendig, wenn der Firniss einen genügenden Schutz ge-
währen soll.
10) Wird schliesslich bemerkt, dass die mit diesem Firniss ge-
brauchten Pinsel am leißhtßstßll und besten mit Spiritus zu
reinigen sind, oder noch nass mit Seife und Wasser.
E.
B u u v 1 e r , Oelmalerei.
Aull.
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