Firnissen.
Vorsichtsmassregeln beim
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es herausziehen,
zurückbleibt.
SO
dass
dabei
eine
IIUI
möglichst
geringe
Spur
Wiederholung aller Vorsichtsmassregeln, die
Allgemeinen zu beobachten hat.
man
im
1) Man tauche den Dachspinsel nur bis zur Hälfte der Haare
ein und streiche ihn am Rande des Gefasses ab, um das
Ueberliüssige abzusetzen.
2) Man trage den Firniss nach Vorschrift ziemlich geschwind,
jedoch ohne den Pinsel gar zu schnell zu führen, streifen-
weise auf, indem man unmittelbar rechts neben dem ersten
Streifen und zwar immer oben wieder anfängt.
3) Man trage ihn gleichförmig auf und so, dass der Pinsel
nicht ein Mal voller ist, als das andere Mal. Man streiche
wenig auf, jedoch überall und sehe öfter von der Seite, ob
eine Stelle vergessen ist, allein man übergehe eine und eben
dieselbe Stelle nicht öfter, als ein oder höchstens zwei Mal,
denn sonst tragt man mehr auf, als nöthig ist, und je mehr
man suchen würde ihn auszubreiten und auszugleichen, desto
mehr würden sich die Ungleichheiten der Dicke mehren.
4) Führt man den Pinsel gegen das erste Mal in die Quere, so
nehme man keinen Firniss, nur muss dann auch unsere Be-
wegung geschwinder sein, weil der Firniss nicht mehr so
flüssig ist, als im Anfange, mithin keine Zeit zu verlieren ist.
5) Man verstöpsele die Firnissflasche, sowohl wenn man heraus-
gegossen hat, wo hinein der Pinsel getaucht werden sollte,
als auch, wenn man wieder eingegossen, was man zu viel
genommen hatte.
6) Es ist leicht, auf einem kleinen Gemälde den Firniss gleich-
mässig aufzutragen, allein keine leichte Sache, wenn es sich
darum handelt, eine grosse Oberfläche damit zu bedecken.
Ich rathe daher allen denjenigen, die darin ihre ersten Ver-
suche machen, nicht eher grosse Gemälde zu iirnissen, als
bis sie auf kleinen einige Erfahrung erlangt haben.
7) Ist der Dachspinsel noch neu, so reinige man ihn sorgfältig
vom Staub, damit er keine Unreinlgkeiten absetzt.