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Lection.
Erste
läraunrother Ocker.
Braunrother
Ocker
oder
Dunkelbraunroth.
Man ündet das Braunroth in der Natur; man kann es aber
erhalten, wenn man dunklen Ocker Nr. 5 brennt. Man beobach-
tet dabei eben das, was ich oben beim Brennen des gelben Ockers
gesagt habe.
Dieses dunkle Braunroth ist sehr kräftig; jedoch ist es mit
Vorsicht anzuwenden, denn im Oel gewinnt es an Intensität und
färbt ausserordentlich. Daher brauche man es nicht in einer
hellen und beleuchteten Parthie und in keinem Fall zu den hellen
Fleischtönen, selbst nicht einmal in den milden Schatten. Zu
den Schatten und dunklen kräftigen Tönen muss man es zu-
rückbehalten, speoiell für die der Nasenlöeher und des Mundes,
indem man viel dunklen Carminlack hinzusetzt, ingleichen zu den
allerstärksten Schatten mit dunklem Ocker und tiefem Ultra-
marin vermischt, mit V3 Schwarz itirk zur Vollendung der Fleisch-
parthieen. Es ist in vielen anderen Fallen, deren Herzahlung zu
weitläuftig sein würde, anwendbar, wie bei Gewändern von dun-
kelrother oder brauner Farbe, sogar in den Schattirungen hell-
rother Gewänder, indem man sie bald mit Zinnober, bald mit
Krapplack vermischt, je nach dem Fall. Ich werde in der Folge
mich hierüber noch ausführlicher erklären 1).
Holländischer
Zinnober.
Man verfertigt in allen Ländern Zinnober, allein der, den
man aus Holland bezieht, schien mir jederzeitder beste. Im
Handel werden allerlei Sorten verkauft. Derjenige, welcher eine
zu brillante Farbe hat, die sich zurn Gelbroth neigt, ist verdäch-
tig, denn es ist ein Beweis, dass er nicht rein und mit einem
Theil Mennige vermischt ist, welche ein hervorsteehendes Orange-
roth hat. Diese Mennige ist nichts Anderes, als ein stark cal-
cinirtes Bleioxyd. Uebrigens taugt diese Farbe nicht zu Ma-
lereien: sie schwärzt, mit Oel gebraucht, sehr nach und theilt
1) Man sehe die sechszehnte Lection über das Aufsetzen einer Palette zur
ersten Anlage; desgleichen die neunzehnte für die Untermalung des Fleisches.