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Lection.
Zweiunddreissigste
Mastixürniss.
Auch ist damit der Vortheil verbunden, dass bei dem Zerspringen
des Glases nicht so viel Gefahr ist; indessen muss man beständig
auf seiner Hut sein, weil das Feuer unter dem Topfe durch einen
Funken die Essenz leicht entzünden könnte. Man wende also
kein Auge davon, damit nicht ein einziger 'l'ropfen vorbeifalle,
denn die Entzündung erfolgt augenblicklich, und ist für den, der
dabei ist, sehr verderblich,
Ist der Firniss aufgelöst, so giesse man ihn aus, nachdem
man alle Feuchtigkeit ausserhalb der Flasche abgetrocknet, und
beobachte übrigens alle diejenige Vorsicht, die hierbei im vorher-
gehenden Artikel angegeben worden.
Drittes
Verfahren.
Man kann auch den Firniss im Sandbade auflösen. Zu dem
Ende wählt man feinen trockenen Sand, den man in irgend ein,
Gefass thut, das die Flasche der Tiefe nach fassen kann,
nämlich so, dass das Sandbad zwei oder wenigstens einen Zoll
höher sei, als die darin betindlichen Ingredienzien. Das Gefass
muss das Feuer aushalten, ohne zu zerspringen, und der Sand
muss beständig so heiss sein, dass man die Finger nicht darin
halten kann. Hier hinein scharrt man das Glas, jedoch so, dass
es den Boden des Gefasses nicht berührt; es muss unter dem
Glase wenigstens noch zwei Zoll hoch Sand sein, sonst erhalt der
Firniss die Hitze, welche das Feuer dem Boden des Gefasses mit-
theilt; dies würde nichts taugen und es könnte überdies für den,
welcher die Operation macht, leicht gefahrlich werden lt).
Diese Hitze des Sandbades ist gemassigt und besser, als das
unmittelbare Feuer, allein ich bin doch wegen Unglücks besorgt,
und ziehe daher das Wasserbad vor, noch mehr aber die Auflö-
sung an der Stinnenhitze, von der ich jetzt sprechen will, und
die, wenn sie auch nicht so geschwind vor sich geht, doch auf
jeden Fall die beste ist, weil der Firniss sehr schön wird und gar
keine Gefahr dabei zu befürchten ist.
den
1) Eiserne TQpfe sind die besten, um
leicht wie die thOneruen zerspringen.
50
Zll
Sand
weil
erhitzen,
sie nicht