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Lection.
Zweiunddreissigste
Mastixümiss.
bringt man es behutsam auf die gelindeste Stelle am Feuer, die
nur wie warme Asche sein darf. Man lasst es einen Augenblick
auf dieser Stelle und rückt es nach und nach allmalig an ein
etwas lebhafteres Feuer, allein man sehe sich vor, dass rings
herum von dem Feuer keine Flammen und Funken sprühen
können, um Unglück zu vermeiden. Man schüttelt die Flasche
öfter, indem man sie an dem Henkel des Papiers halt, und rückt-
sie endlich allmälig an die lebhafteste Stelle des Feuers. Man
richte sein Auge beständig auf den Kolben und schüttele ihn
öfters, besonders wenn man sieht, dass der Mastix anfängt sich
aufzulösen. Man darf dies Ingredienz nicht hoch und niedrig
schüttehi, sondern blos horizontal und ganz schwach, so dass
es sich um sich selbst dreht, weil ein einziger Tropfen, der inls
Feuer fallt, sogleich das Ganze entzünden kann.
Bemerkt man, dass sich im Glase ein kleiner Dampf bildet,
so nehme man es behutsam fort und halte es an einen weniger
heissen Ort, denn dies ist ein Beweis, dass sich die Essenz zu
sehr erhitzt. Sieht man, dass aller Mastix geschmolzen ist, einige
grobe Theile ausgenommen, so ist der Firniss fertig; man nimmt
ihn vom Feuer und stellt ihn auf warme oder laue Asche, um
einen zu schnellen Uebergang von der Warme zur Kalte zu ver-
hindern. Nachdem es ein wenig erkaltet und während es noch
lau ist, giesse man es in ein anderes dickeres Glas, und seihe es
zugleich durch ein seidenes Sieb, wie ich gleich angeben werde.
Man achte, dass die zweite Flasche nicht zu kalt ist, sondern
lasse sie lau werden, sowie auch den gläsernen Trichter, den
man zum Durchiiltriren braucht.
In der eineh Hand hält
Haarsieb über den Trichter,
hutsam den Firniss durch.
etwas eingebdgenes seidenes
der anderen giesst man be-
man ein
und mit
Man lässt den Firniss im nicht zugestopften Glase kalt wer-
den, und erst wenn er ganz erkaltet ist, stopft man die Flasche zu,
damit weder Unreinigkeit noch Staub hineinfallt und der Firnisg
durch das Verdunsten nicht dick werde. Man lässt ihn zwei oder
drei 'l'age ruhig stehen, damit sich auf dem Boden der Flasche
noch Alles setzen kann, alsdann kann man ihxi mit aller Sicher-
heit gebrauchen. Nimmt man aber das Firnissglas in die Hand,